Samstag, 23. Juni 2018
Neu auf DVD:
Singularity
Im Jahr 2020 stellt Elias van Dorne (John Cusack), CEO des weltweit größten Herstellers von Robotern, seine bisher mächtigste Erfindung vor: 'Kronos', einen Super-Computer, der das Ende aller Kriege bedeuten soll. Doch Kronos erkennt blitzschnell, dass der einzige Feind des weltweiten Friedens der Mensch selbst ist. Der Computer richtet alle Waffen und Roboter gegen die Menschheit und rottet diese über Nacht so gut wie aus. 97 Jahre später hat nur noch eine kleine Zahl von Menschen überlebt und versteckt sich tagein tagaus vor den Killer-Maschinen. Doch die beiden Teenies Andrew Davis (Julian Schaffner) und Calia (Jeannine Wacker) schließen sich zusammen, um in eine unbekannte Welt vorzustoßen, von der es heißt, dass es dort keine Roboter gebe. Sie brechen auf zu einer beschwerlichen und gefährlichen Reise, ohne zu wissen, ob es die neue Heimat überhaupt gibt ...



Wirklich aufregend ist die Geschichte nun nicht. Die Anleihen bei "Tribute von Panem" oder auch dem "Terminator" werden überdeutlich in ein Low Budget Projekt zwischen kitschigem Erzähler im Off, Teenager-Kammerspiel und dem seltsam durchgeknallten Wissenschaftler inszeniert. Wobei man wissen muss, dass John Cusack ("2012") in der Rolle als wahnsinniger Entwickler der Roboter, die die Menschen ausrotten wollen, erst Jahre später in den Film ergänzt wurde. Diesen Bruch merkt man der Geschichte allerdings auch an, weil seine Auftritte keine wirkliche Bindung zum Hauptplot haben. Der bringt zwischendurch ein paar dramatische Auftritte von Robotern und bösen Menschen, letztendlich wird aber doch meist philosophiert über das Ende der Welt. Für das Erstlingswerk eines ambitionierten Jung-Regisseurs durchaus interessant, insgesamt aber doch eher ein bisschen zu einfach gestrickt für den Zuschauer.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 3)


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Sonntag, 17. Juni 2018
Neu auf DVD:
The Disaster Artist
Tommy Wiseau (James Franco) und Greg Sestero (Dave Franco) lernen sich in einer Schauspielschule kennen und werden über ihre gemeinsame Bewunderung für James Dean und ihren geteilten Traum von einer Karriere in Hollywood schnell Freunde. Greg bewundert Tommy für seine Furchtlosigkeit auf der Bühne und dafür, dass er niemals aufgibt, allerdings wird den beiden schnell klargemacht, dass sie keine Chancen auf eine Schauspielkarriere haben. Da kommt ihnen eine Idee: Warum nicht einfach einen eigenen Film drehen? Tommy schreibt das Drehbuch, kauft von seinem eigenen Geld das nötige Equipment und heuert eine Filmcrew an – und schon kann die Produktion beginnen. Doch schnell stellt sich heraus, dass Tommy, der Hauptdarsteller, Produzent, Regisseur und Autor in Personalunion ist, keine Ahnung vom Filmemachen hat, was aber nicht bedeutet, dass er sich vom erfahrenen Script Supervisor Sandy Schklair (Seth Rogen), der einzigen Stimme der Vernunft, reinreden ließe …
http://www.filmstarts.de



Wenn man den vollmundig positiven Kommentaren glauben soll, dann erwartet man hier eine abgedrehte Slapstick Parodie aufs Film-Business mit dem Potential zum absoluten Kultfilm. Tatsächlich entpuppt sich der Streifen als solides Drama mit Hang zur Skurrilität. Der Film ist ordentlich inszeniert, mehr als überzeugend gespielt und hat auch seine brillianten Momente. Vor allem wenn Regisseur und Hauptdarsteller James Franco ("Planet der Affen: Prevolution") eine One-Man-Performance vor der Kamera des Films im Film abliefert überzeugt die Produktion. Und sein kleiner Bruder Dave Franco ("Nerve") kann ohnehin besser als man ihm zutrauen würde. Trotzdem waren meine Erwartung an den Streifen nach all der Lobhudelei eine ganz andere. Irgendwo ist doch einiges an Potential auf der Strecke liegengeblieben. Insgesamt durchaus noch okay.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 7)


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Samstag, 16. Juni 2018
Neu auf DVD:
Hilfe ich habe meine Eltern geschrumpft
Es spukt wieder in der Schule von Felix Vorndran (Oskar Keymer). Diesmal treibt aber nicht der wohlwollende Schulgründer Otto Leonhard (Otto Waalkes) sein Unwesen, sondern die verhasste und vor langer Zeit verstorbene Direktorin Hulda Stechbarth (Andrea Sawatzki). Ein Zufall lässt den seinerzeit geschrumpften und skelettierten Schülerschreck wieder auferstehen. Derweil ist Felix genervt von seinen Eltern Sandra (Julia Hartmann) und Peter (Axel Stein). Denn kaum läuft es für ihn am Otto-Leonhard-Gymnasium unter der Leitung von Schuldirektorin Dr. Schmitt-Gössenwein (Anja Kling) so richtig gut, wollen seine Eltern mit ihm nach Dubai umziehen, weil sein Vater dort einen neuen Job annehmen möchte. Felix ist dagegen und wünscht sich, dass seine Eltern auch mal gezwungen sein sollten, das zu tun, was er will. Dieser Wunsch geht schneller in Erfüllung als Felix es erwartet hat, denn nach einem unfreiwilligen Aufeinandertreffen mit Hulda werden seine Eltern plötzlich geschrumpft. Mitten in der Nacht stehen sie plötzlich völlig erschöpft und hilfesuchend neben seinem Bett, nachdem sie sich auf abenteuerliche Weise nach Hause gekämpft haben. Auf einmal ist Felix derjenige, der sich um seine Eltern kümmern muss, was gar nicht so einfach ist. Gemeinsam mit seinen Freunden schmiedet er einen Plan, wie er seine Eltern wieder groß machen und die Schule vor Hulda retten kann, die 'Schmitti' gefangen hält und versucht, die Macht an sich zu reißen ...



Irgendwie können Deutsche Filmmacher Kinderfilme, zumindest widersprechen die Besucherzahlen an der Kinokasse immer wieder den Kritiken. Auch diese Fortsetzung um geschrumpfte Erwachsene hat einige offensichtliche Schwächen, unausgegorene Handlungsstränge, überflüssige Füllszenen und reichlich banale Albernheiten. Wenn man sich darauf einlässt wird man aber doch recht ordentlich unterhalten, und sei es nur vom zielsicheren Humor eines Axel Stein ("Nicht mein Tag") oder einer mehr als grandiosen Overacting Performance von Andrea Sawatzki ("Das Experiment"). Auch die Momente aus Miniatur-Perspektive sorgt für reichlich (kindlichen) Humor. Und im letzten Drittel legt man auch ordentlich im Tempo zu. Das ist durchaus vergnüglich, auch wenn der Sinn von allem sich nur bedingt erschliesst. Tricktechnisch überzeugt der Film auch, und mit dem Cameo-Auftritt von Otto Waalkes ("7 Zwerge") gibt es ein kleines Bonbon obendrauf. Wer Neffen und Nichten dabei hat ist hiermit schon auf der sicheren Seite, ansonsten kann man als Erwachsener auch ein Bogen um diese typische Kinder-Unterhaltung machen.
Bewertung: 6/10


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Mittwoch, 16. Mai 2018
Neu auf DVD:
Beast of Burden - Der Kurier
Sean Haggerty (Daniel Radcliffe) ist ein Drogenkurier und er spielt ein doppeltes Spiel. An Bord der 'Cessna', die er fliegt, ist eine Ladung Kokain. Er wird den Stoff über die Grenze bringen und die DEA wird von ihm erfahren, wo er die Ladung übergibt. Wenn die Falle über dem Kartell zuschnappt, bekommen Sean und seine Frau eine neue Identität und Jen (Grace Gummer) die teure medizinische Behandlung, die ihr Leben rettet. Doch Seans Auftraggeber ändern ihren Plan und auch die DEA hat neue Ideen vom Ablauf der Aktion. Es wird eng für Seans Doppelspiel. Dann kommt eine Nachricht, die alles verändert: das Kartell hat Jen.



So ein Projekt nennt man wohl einen klassischen Low Budget Film. Die überwiegende Laufzeit sitzt Daniel Radcliffe ("Swiss Army Man") als Pilot in seiner Maschine, mit der er zu Drogen-Lieferungen genötigt wird, um seiner totkranke Frau zu helfen. Dabei spitzen sich die Ereignisse zu, was man allerdings einzig aus den Telefonaten an Bord heraushört. Erst zum Finale gönnt man sich einen näheren Bodenkontakt mit wilden Schiessereien. Das klingt inhaltlich erst einmal nach Ein-Mann-Filmen wie "No Turning Back", bei dem Tom Hardy sein Leben auf einer dramatischen Autofahrt retten muss. So etwas kann mit einem spannenden Drehbuch hervorragend funktionieren. Oder aber auch nicht! In diesem Fall will der Funke von erzählter Gefahr so gar nicht auf den Zuschauer überspringen und man fühlt sich eher gelangweilt wenn Daniel in luftiger (Studio-) Höhe am Telefon streitet. Das liegt nicht einmal unbedingt an ihn, sondern an einer monoton und immer wirreren Erzählweise. Sorry wenn ich es sage, aber da schaue ich doch lieber zum x-ten Mal die finalen Filme um Harry Potter.
Bewertung: 3/10 (Moviepilot Prognose 4)


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Donnerstag, 10. Mai 2018
Neu auf DVD:
Beach Rats
Sommer auf 'Coney Island': Der Teenager Frankie (Harris Dickinson) driftet durch sein Leben. Tagsüber hängt er mit seinen Freunden am Strand ab, geht trainieren und raucht Gras. Doch weder seine machohaften, latent aggressiven Kumpels noch Simone (Madeline Weinstein), mit der er eine Affäre beginnt, scheinen ihn wirklich zu interessieren. Der einzige Ort, an dem Frankie offen über seine Gefühle und sexuellen Wünsche sprechen kann, ist der anonyme Chatroom, in dem er nachts mit älteren schwulen Männern schreibt. Nach einigem Zögern beginnt er sich mit Leuten aus dem Netz zu treffen und wagt sich in die Cruising-Bereiche am Flußufer vor. Als seine Kumpels sein Geheimnis zu entdecken drohen, muss Frankie eine Entscheidung treffen ...



Was wurde der Film als schwuler Geheimtipp angepriesen und mit den provokanten Unterschichten-Teenie-Filmen von Larry Clark ("Bully") verglichen. Tatsächlich ist der nüchterne Erzählstil mit einem "Kids" vergleichbar. Erzählerisch hat der Film aber in dem Zusammenhang von allem zu wenig. Zu wenig Sex, zu wenig Crime, zu wenig Drama, und zu wenig "fatalen Konsequenzen", mit denen die Story enden sollte. In der Hinsicht hat die Inszenierung mit schöner Strand-Ästhetik das dramaturgische Potential doch sehr vernachlässigt. Trotz der inhaltlichen Schwächen lässt sich die unspektakuläre Coming-of-Age Geschichte aber durchaus als "poetisch realistisch" bezeichnen, die ihre Zielgruppe mit bodenständiger Lässigkeit erreichen kann.
Bewertung: 6/10


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