Samstag, 6. Januar 2018
Neu auf DVD:
Edgar Wright 'Baby Driver'
Der talentierte junge Fluchtwagenfahrer Baby (Ansel Elgort) verlässt sich ganz auf den Beat seiner persönlichen Playlist, um der Beste in seinem Job zu werden. Als er Deborah (Lily James), das Mädchen seiner Träume trifft, sieht Baby eine Chance, seine kriminelle Karriere an den Nagel zu hängen und einen sauberen Ausstieg zu schaffen. Aber nachdem er gezwungen wird, für den Gangsterboss Doc (Kevin Spacey) zu arbeiten und ein zum Scheitern verurteilter Raubüberfall sein Leben, seine Liebe und seine Freiheit gefährdet, muss er für seine Handlungen gerade stehen...



Mal davon ab, dass die Story schon ein Mindfucker ist, der so cool daherkommt, dass man nicht viel falsch machen kann. Die Inszenierung hat gnadenlos Rhythmus im Blut. Und dass nicht nur, weil der Teenie Driver - auf den Punkt gespielt von Ansel Elgort ("Die Bestimmung") - immerzu Musik auf den Ohren hat. Sondern weil jede Szene im Groove des Soundtracks geschnitten ist. Da schießen selbst die Knarren im Takt. Fast jeder Moment hat seinen eigenen Song. Wen überrascht es, dass für Buch und Regie Edgar Wright verantwortlich ist, der schon "Shaun of the Dead" und die die Folgefilme sowie "Scott Pilgrim" zu verantworten hat. Übercoole Styler-Filme kann er also. Nebenbei wird hier auch auf die absurdeste Art um sich geschossen, sich gegenseitig gejagt und diverse Autos zerlegt. Manchmal steht dabei der Style über dem Sinn. Aber das macht nicht, weil der Film für Spass ohne Ende sorgt. Groovy !!!
Bewertung: 9/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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Freitag, 5. Januar 2018
Neu auf DVD:
Planet der Affen: Survival
Caesar und seine Affenhorde rüsten sich für den Krieg gegen die Menschheit. Denn Caesar und seine Affen werden in einen tödlichen Konflikt mit einer Armee von Menschen, unter der Leitung eines unbarmherzigen Colonels, getrieben. Nach schweren Verlusten auf Seiten der Affen kämpft Caesar mit seinen dunkleren Instinkten und beginnt seinen eigenen, mystischen Kampf um Rache für die Seinen. Als die beiden sich schließlich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, beginnt ein epischer Kampf, der über das Schicksal beider Spezies und die Zukunft des Planeten entscheiden wird ...



"... Inhaltlich bietet man auch ganz grosses Kino, mit Weltkriegs-Szenarien und Konzentratiionslager. Ganz deutlich finden sich dabei Anleihen bei Klassikern wie "Apokalypse Now" und "Spartacus", die in die Story assimiliert werden ohne sie einfach zu kopieren. Dabei gibt Woody Harrelson ("Natural Born Killers") als durchgeknallter Colonel einmal mehr eine wahnsinnige Performance in Richtung Marlon Brando. Daneben sind es aber die kleinen, detailierten Momente, die immer wieder für Gänsehaut sorgen ..."
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 8)


Meinen ausführlichen Kommentar zum Film gibt es HIER

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Samstag, 30. Dezember 2017
Neu auf DVD:
Stephen Kings 'Kinder des Zorns' (Re-Release)
In einer eigentlich friedlichen Kleinstadt im amerikanischen Mittelwesten, die von beeindruckend hohen Maisfelden eingeschlossen ist, breitet sich unter Jugendlichen der Sektenwahn aus. Der selbst ernannte Prophet Isaac (John Franklin) steckt mit seinem Fanatismus Teenager der ganzen Stadt an und verschanzt sich mit ihnen in den Maisfeldern. Ihr Ziel: Jeder, der älter als 19 Jahre ist, soll dem Maisgott geopfert werden. Als sich Arzt Burt Stanton (Peter Horton) und seine Freundin Vicky (Linda Hamilton) in den Feldern verirren, werden sie schon erwartet.



Die Verfilmungen der Stephen King Kurzgeschichte von 1977 über die bösen Kinder im Kornfeld gehören schon zu den berüchtigsten Produktionen nach dem Bestseller-Autoren. Mit Sicherheit aber nicht zu den besten Produktionen, auch wenn die sieben Fortsetzungen und das TV-Remake von 2009 anderes vermuten lassen. Tatsächlich ist das Original von 1984 mit jugendlichen Barbarismus und Sektenwahn für seine Zeit gar nicht mal so schlecht. Auch wenn die Special Effects natürlich gruseliger sind als die Geschichte an sich. Erst trifft es ein leeres Dorf, dann eine benachbarte Gemeinde und schliesslich die Stadt. Der Wahn ist in jedem Streifen derselbe, die recht plumpe Inszenierung mit trashigem Finale erst recht.

Interessant ist da vor allem die Neuverfilmung von 2009, die sich deutlich näher an der Vorlage orientiert, Aber auch wenn die Atmosphäre durchaus okay ist, überzeugt diese TV-Inszenierung allein schon wegen der Darstellung seiner Protagonisten als nerviges Ehepaar weniger. Wie soll man mit der Geschichte mitfiebern, wenn man nur noch auf das schnelle Ableben der hysterischen Frau hofft. Wenigstens im Ende ist man deutlich konsequenter als bei der Erstverwertung.

Kinder des Zorns (1984)
Bewertung: 4,5/10 (Moviepilot Prognose 5,5)

Kinder des Zorns II: Tödliche Ernte (1992)
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 4)

Kinder des Zorns 3: Das Chicago-Massaker (1995)
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 3)

Stephen Kings Kinder des Zorns (2009)
Bewertung: 5/10


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Deutsche Klassiker:
Peter Voss, der Millionendieb (Doppel-DVD)
Der Bankier Rottmann, ein Freund von Peter Voss (O. W. Fischer), sitzt gerade richtig in der Klemme. Die Juwelen eines Kunden sind nach einem Autounfall spurlos verschwunden, und weil Rottmann die Juwelen mitfinanzierte, steht er kurz vor dem Konkurs. Peter Voss weiß Rat. Er will die Gläubiger mit einem fingierten Bankraub, bei dem Geld gestohlen werden soll, das es gar nicht mehr gibt, besänftigen. Doch als das Rettungsunternehmen beginnt, stehen plötzlich echte Bankräuber vor dem Tresor in Rottmanns Bank.



Gute 60 Jahre ist dieser seichte Klamauk mit Hang zum James Bond der 1960er jetzt alt. O.W. Fischer ("Es muss nicht immer Kaviar sein") spielt eine seiner bekanntesten Rollen mit viel Charme und Selbstironie. Die 4. Neuverfilmung des Romans von Ewald Gerhard Seeliger kommt bei aller zeitgemässen Seichtheit recht locker flockig und auch voller nostalgischem Witz daher, so dass es eher unwichtig ist wie unsinnig die Handlung inszeniert ist. Die Fortsetzung toppt das Lustspiel allerdings mit noch mehr Tempo und Witz, exotischen Plätzen und bekannten Gesichtern der damaligen Zeit. Vor allem Walter Giller ("Rosen für den Staatsanwalt") hat sich als Sidekick neben O.W. Fischer in den Mittelpunkt gespielt. Das reicht durchaus heute noch für heitere Unterhaltung an schmuddeligen Sonntagnachmittagen.

Peter Voss, der Millionendieb (1958)
Bewertung: 5,5/10

Peter Voss, der Held des Tages (1959)
Bewertung: 6,5/10


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Freitag, 29. Dezember 2017
Hugh Jackman in 'Greatest Showman'
Als P.T. Barnum (Hugh Jackman) seine Arbeit verliert, treiben ihn und seine Frau Charity (Michelle Williams) Existenzsorgen um. Doch dann hat der zweifache Vater Barnum eine Geschäftsidee: Er gründet ein Kuriositätenkabinett, für das er unter anderem eine bärtige Frau und einen kleinwüchsigen Mann anheuert. Doch er will seinen zahlenden Gästen nicht nur Kurioses bieten, sondern auch eine atemberaubende Show mit Akrobaten wie der Trapezkünstlerin Anne Wheeler (Zendaya) und spektakulären Tänzern. Gleichzeitig sehnt Barnum sich nach dem Respekt der feinen Gesellschaft, die hochnäsig auf seinen Zirkus herabsieht. Er tut sich daher mit dem seriösen Theatermacher Phillip Carlyle (Zac Efron) zusammen und als er bei einer königlichen Audienz der schwedischen Opernsängerin Jenny Lind (Rebecca Ferguson) begegnet, wittert er die Chance darauf, endlich auch in der High Society und in der Kunstszene ernstgenommen zu werden. Er geht mit Jenny auf Amerika-Tournee ...
www.filmstarts.de



Es gibt Filme, da weiss man mit dem ersten Takt, dass man begeistert sein wird. "Greatest Showman" ist einer von diesen Filmen, die sofort zünden. Und zwar mit einem Feuerwerk an Musik und Emotionen. Er bietet grossartige Szenarien in fantastischen Settings, dramatische Aufnahmen und eine musikalische Untermalung, die sofort ins Ohr geht. Die Geschichte um den Zirkusdirektor Barnum, der seine Show mit Kuriositäten anreichert, beruht dabei auf wahren Begebenheiten, dreht sich den Plot aber zur perfekten Unterhaltung etwas zurecht. Das kann man machen, wenn man dabei wie hier eine schmissige und temporeiche Show auf die Beine stellt, die den Zuschauer packt und bis zum Schluss nicht mehr loslässt.



Wenn man etwas zu bemängeln haben könnte, dann die oberflächliche Sprunghaftigkeit an manchen Stellen. So gibt es den Moment, an dem sich Barnum von seinen Künstlern in der Öffentlichkeit abwendet, um selbst gut dazustehen. Da erweist er sich als richtiges Arschloch, der mit einem Mal gegen die Moral der Geschichte agiert. Das einzige, was den gemobbten Kollegen dazu einfällt, ist ein schmissiges Lied, und danach ist er ohnehin auf Einzel-Tour verschwunden. Da es sich bei der Nummer aber mit "This is me" um das Hauptthema des Films und einen potentiellen Kultsong und sicheren "Oscar"-Kandidaten handelt, verdrängt man den Bruch in der Erzählung tatsächlich schnell. In dem Moment wird aber die Figur des immerzu unterschätzten Zac Efron ("High School Musical") als Theatermacher, der aus Liebe zur Gruppe dazu stösst, für mich fast zum eigentlichen Sympathieträger.

Grundsätzlich ist das natürlich nur ein kleiner Wermutstropfen in einem herausragenden Musical-Film, der über 90 Minuten derart viel positive Energie auf die Leinwand zaubert, einen Hugh Jackman ("Logan - The Wolverine") als Allround-Entertainer beweist und zahlreiche magische Momente kreiert, wie man es seit Baz Luhrmanns "Moulin Rouge" nicht mehr erlebt hat. Und der bei den diversen Preisverleihungen jetzt im Frühjahr sicher eine Rolle spielen wird. Must See!
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 7)

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Sonntag, 24. Dezember 2017
Neu auf DVD:
Clever & Smart - In geheimer Mission
Der verrückte Jimmy zwingt den Geheimdienst 'T.I.A.', den Trans-Internationalen Agentenring, buchstäblich in die Knie und klaut den brandneuen Safe mitsamt Top-Secret-Dokument aus dem Büro von Mister L. Ein klarer Fall für die Meisteragenten Clever und Smart, die mit der Hilfe von Dr. Bakterius den wahnsinnigen Dieb stellen und das Dokument zurückbringen sollen. Doch als wäre das nicht genug, muss sich Jeff Smart noch mit dem monströsen Gangster 'Fieser Affe' herumärgern. Dieser ist aus dem Gefängnis entflohen und will sich an Smart für seine Verhaftung vor 15 Jahren rächen. Die beiden Top-Agenten der T.I.A. reiten sich von einem Schlamassel in den nächsten und lassen keinen Zweifel daran, dass sie die geheime Mission auf ihre chaotische Art und Weise lösen müssen ...



Wer in den 1980ern Interesse an Comics hatte, der wird an den immerzu chaotischen Agenten Clever & Smart und ihre katastrophalen Abenteuern nicht vorbeigekommen sein. Anscheinend ist der Kult um die Reihe in Spanien noch viel extremer, denn nach der eher grenzwertigen Realverfilmung von 2003 hat man dort inzwischen auch eine Anime-Version auf den Markt gebracht. Das Ergebnis ist allerdings schon schmerzhaft abstrus geraten. Ohne Gefühl für Timing wird drauflos gekloppt und gekalauert, dass sich sämtliche Balken biegen. Sinnfreier Slapstick-Trash reiht sich im Stakkato-Tempo aneinander und zieht sich mit Mühe auf Kino-Länge. In Ansätzen spiegelt sich dabei auch den anarchischen Stil der damaligen Zeit wieder. Über weite Strecken ist der Handlungsverlauf jedoch einfach nur hanebüchen und reichlich "drüber". Aber auch sowas kann ja durchaus mal Spass machen.
Bewertung: 5/10


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