Donnerstag, 21. Februar 2019
Neu auf DVD:
Erik Poppes 'Utoya 22. Juli'
Erik Poppes 'Utoya 22. Juli'
crizcgn, 17:45h
Die Geschichte des Amoklaufs auf der norwegischen Insel 'Utøya' am 22. Juli 2011, erzählt aus der Perspektive der 18-jährigen Kaja, zwölf Minuten bevor die ersten Schüsse fallen: Die 18-jährige Kaja (Andrea Berntzen) verbringt mit ihrer jüngeren Schwester Emilie (Elli Rhiannon Müller Osbourne) ein paar ausgelassene Ferientage in einem Sommercamp auf der norwegischen Insel 'Utøya'. Es gibt Streit zwischen den Schwestern und Kaja geht alleine zu dem geplanten Barbecue. Angeregt diskutieren die Jugendlichen über aktuelle politische Entwicklungen, als plötzlich Schüsse fallen. Erschrocken suchen Kaja und die anderen Schutz im Wald. Rasend kreisen ihre Gedanken. Was passiert um sie herum? Wer sollte auf sie schießen? Kein Versteck scheint sicher. Doch die Hoffnung auf Rettung bleibt. Und Kaja setzt alles daran, Emilie zu finden. Während die Schüsse nicht verstummen wollen ...
Vielleicht sollte man nicht wirklich jedes negative Ereignis als Spielfilm verarbeiten. Zumindest bestimmt nicht auf die Art, die Regisseur Erik Poppe ("The King's Choice") gewählt hat. Er verbindet den Style von "Blair Witch Project" mit Wackelkamera, hysterischer Echtzeit-Realisierung und One-Take-Plansequenz (Respekt natürlich aus technischer Sicht dafür). Das heisst aber, dass die Inszenierung aus einer Perspektive in einem durchläuft und man fast die ganze Zeit nichts zu sehen bekommt ausser eine ausgewählte Gruppe junger Leute in Panik während im Off permanent Schüsse fallen. Was tatsächlich passiert und wer dafür verantwortlich ist wird nie thematisiert in der völlig subjektiven Erzählweise. Daher kommt man den Stilmitteln und auch den Klischees des Backwood Horrors näher als der dokumentatorischen Verpflichtung, die ein solches Thema tatsächlich mit sich bringt. Und das kann es doch nicht sein, dass die dramatische Geschichte einfach als Horror-Thriller verramscht wird, als käme gleich "Leatherface" mit Kettensäge um die Ecke. Den besten Moment hat der Film, wenn sich die fiktive Hauptdarstellerin zur Kamera dreht und mit dem Zuschauer zu sprechen scheint, wobei man erst Sekunden später bemerkt, dass sie mit Knopf im Ohr telefoniert. Der Rest des Streifens ist leider klischeehafte Gruselware von der hinteren Stange. Wird interessant zu sehen, was der Hollywood-Regisseur Paul Greengrass ("Flug 93") parallel für Netflix aus dem Stoff gemacht hat.
Bewertung: 1/10
Vielleicht sollte man nicht wirklich jedes negative Ereignis als Spielfilm verarbeiten. Zumindest bestimmt nicht auf die Art, die Regisseur Erik Poppe ("The King's Choice") gewählt hat. Er verbindet den Style von "Blair Witch Project" mit Wackelkamera, hysterischer Echtzeit-Realisierung und One-Take-Plansequenz (Respekt natürlich aus technischer Sicht dafür). Das heisst aber, dass die Inszenierung aus einer Perspektive in einem durchläuft und man fast die ganze Zeit nichts zu sehen bekommt ausser eine ausgewählte Gruppe junger Leute in Panik während im Off permanent Schüsse fallen. Was tatsächlich passiert und wer dafür verantwortlich ist wird nie thematisiert in der völlig subjektiven Erzählweise. Daher kommt man den Stilmitteln und auch den Klischees des Backwood Horrors näher als der dokumentatorischen Verpflichtung, die ein solches Thema tatsächlich mit sich bringt. Und das kann es doch nicht sein, dass die dramatische Geschichte einfach als Horror-Thriller verramscht wird, als käme gleich "Leatherface" mit Kettensäge um die Ecke. Den besten Moment hat der Film, wenn sich die fiktive Hauptdarstellerin zur Kamera dreht und mit dem Zuschauer zu sprechen scheint, wobei man erst Sekunden später bemerkt, dass sie mit Knopf im Ohr telefoniert. Der Rest des Streifens ist leider klischeehafte Gruselware von der hinteren Stange. Wird interessant zu sehen, was der Hollywood-Regisseur Paul Greengrass ("Flug 93") parallel für Netflix aus dem Stoff gemacht hat.
Bewertung: 1/10