Dienstag, 15. März 2016
Wer küsst schon einen Leguan (2003)
Der 13-jährige Tobias (Frederick Lau) lebt mit seiner Mutter in einer öden Plattenbausiedlung. In der Schule wird er gemobbt, seiner Mutter ist er nur im Weg und seinen Vater kennt er gar nicht. Vom Freund der Mutter wird er schikaniert und insgesamt ist sein Leben sehr traurig. Da zieht nebenan ein Typ ein (Michael von Au), mit dem er sich anfreundet und den er als seinen lang verschollenen Vater ausgibt. Da dieser als Drehbuchautor beim Fernsehen arbeitet, einen grünen Leguan und ein schickes Auto besitzt, kann Tobias bei seinen Schulkameraden punkten. Der Ersatzvater wird von Tobias immer wieder in Situationen gebracht, in denen er gar nicht anders kann als sich eben als Tobias' Vater auszugeben. Tobias lebt richtig auf, da er endlich die lang ersehnte Aufmerksamkeit sowohl vom Ersatzvater als auch von den Schulkameraden bekommt.



Der Film hat 13 Jahre auf dem Buckel, zeigt aber schon das Potential des jungen Frederick Lau ("Victoria"). Und auch wenn der Streifen ziemlich nach deutscher Problem-Verfilmung von der Stange klingt, spielt er doch immer knapp neben dem Klischee und beeindruckt mit überraschender Härte. Man leidet mit dem Jungen Tobias, wenn er gerade wieder von Mitschülern gemobbt wird und im falschen Moment nachvollziehbar aber genau falsch reagiert. Zudem gibt es einen kleinen Einblick hinter die Kulissen von TV-Soaps. Nicht unbedingt aufregend, aber doch sehr sympatisch! Allein schon wegen Klein-Frederick ...
Bewertung: 7/10


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