Mittwoch, 28. September 2016
Neu auf DVD:
Unser letzter Sommer
Sommer 1943. Der Krieg dauert bereits 4 Jahre, die deutsche Sicherheitspolizei kontrolliert das besetzte Ostpolen. Nach der verlorenen Schlacht von Stalingrad rekrutiert die deutsche Wehrmacht immer Jüngere. Guido (Jonas Nay) ist einer von ihnen. Mit seinen Kameraden soll er die Bahnstrecke absichern, nach Flüchtlingen suchen und Partisanen aufspüren. Für das Hören von entarteter Musik ist er in das Dorf an der ostpolnischen Grenze strafversetzt worden, in dem auch Romek (Filip Piotrowicz) lebt. Der junge Pole hat seinen Vater im Krieg verloren und arbeitet als Heizer auf einer Rangierlok. Er träumt davon, als Lokomotivführer auf der Warschau-Strecke zu arbeiten. Beide wollen das Herz von Franka (Urszula Bogucka) erobern, der wunderschönen Tochter eines Bauern, die eine Anstellung als Küchenhilfe im deutschen Gendarmerieposten hat. Die Liebe zum Jazz bringt die drei Jugendlichen zusammen. Sie befreien sich für einen Augenblick aus ihrer rauen Realität und begeben sich gleichzeitig in grausame Gefahr. Das Vorrücken sowjetischer Partisanen und das Vorgehen der deutschen Besatzer führen zu einer Reihe sich zuspitzender Tragödien - bis hin zu dem Moment, an dem sich jeder einzelne entscheiden muss.



Wie von einer deutsche Produktion dieser Art nicht anders zu erwarten, ist von den Settings bis zur Ausstattung alles akkurat in Szene gesetzt. Die Geschichte wirkt also bestmöglich authentisch. Auch schauspielerisch wird man mit Akteuren wie Jonas Nay ("Deutschland 83") kaum enttäuscht werden. Das Problem ist aber ein lahmes Drehbuch, das viele Nebenstränge aufmacht, letztendlich aber an allen Ecken ins Leere läuft, ohne dass man als Zuschauer ernsthaft Anteil nehmen will. Gerade die Liebeleien untereinander wirken aufgesetzt und wenig aufregend. Und insbesondere die melodramatische Erschiessung am Ende will so gar nicht gefallen. Kann man so machen, geht aber weitaus besser.
Bewertung: 5/10


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