Samstag, 1. Oktober 2016
Der verlorene Bruder (2015)
Anfang der 60er Jahre in der westfälischen Provinz. Während Vater Blaschke (Charly Hübner) von schicken Autos und der Expansion des Familienbetriebs träumt, kann seine Frau Elisabeth (Katharina Lorenz) nur an ihren Sohn Arnold denken, der seit der Flucht der Familie im letzten Kriegsjahr verschwunden ist. Als sie herausfindet, dass in der Nacht ihrer Flucht tatsächlich ein verwaistes Kind gefunden wurde, will sie mit neuen erbbiologischen Gutachten beweisen, dass das gefundene Findelkind 2307 ihr Arnold ist. Leidtragender der Situation ist der jüngere Bruder Max (Noah Kraus). In den Hintergrund gedrängt und immer im Schatten seines abwesenden Bruders will Max unter allen Umständen verhindern, dass sein Bruder gefunden wird.

Als ARD-Fernsehfilm bietet die Produktion natürlich nicht unbedingt das ganz grosse Kino. Die Inszenierung ist insgesamt eher langsam und behäbig, die Bilder aus den frühen 1960ern aber durchaus stimmig in Szene gesetzt. So passt die Geschichte insgesamt, auch wenn der Aufhänger mit dem verlorenen Sohn und der gegen alle Fakten hoffenden Mutter letztendlich etwas überzogen wirkt. Auch die Nebenkonflikte des heranwachsenden Bruders in der Schule nehmen reichlich Raum ein, ohne dass sie dann aber zuende erzählt werden. Als etwas altbackene Abendunterhaltung mit historischem Background und überzeugenden Schauspielern (u.a. auch Matthias Matschke aus "Pastewka") geht der Film aber durchaus in Ordnung.
Bewertung: 6/10


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