Samstag, 18. Februar 2017
Filmklassiker:
Die Bibel - Am Anfang schuf Gott ... (1966)
Die Bibel - Am Anfang schuf Gott ... (1966)
crizcgn, 17:31h
Mit monumentalem Aufwand hat John Huston das erste Buch Mose verfilmt. Wie nicht anders zu erwarten, beginnt Huston mit der Entstehung der Erde und den beiden ersten Menschen Adam (Michael Parks) und Eva (Ulla Bergryd), die schließlich aus dem Paradies vertrieben werden, weil sie verbotenerweise einen Apfel vom Baum der Erkenntnis genascht haben. Über ihre Kinder Kain (Richard Harris) und Abel (Franco Nero), die Sintflut, vor der sich Noah (John Huston) nur durch den Bau seiner Arche retten kann, und die Erlebnisse von Abraham (George C. Scott) und Lot (Gabriele Ferzetti), reicht der erzählerische Bilderbogen des Films. Dabei spielt Abraham als Stammvater des auserwählten Volkes eine besondere Rolle. Sein Neffe Lot geht aber schließlich seinen eigenen Weg, damit er und Abraham nicht aneinander geraten. Deswegen landet Lot in der lasterhaften Stadt Sodom, die zusammen mit Gomorrah zerstört werden soll. Aber Lot darf rechtzeitig fliehen.
Was für ein psychedelischer Mist der Endsechziger! John Huston ("Casino Royale") versucht dem "Buch aller Bücher" in einem epischen Monumentalfilm gerecht zu werden. Wirklich gelingen will das nicht in der bildgewaltigen Episodenabarbeitung, die mit der Schöpfung beginnt, in kurzen Szenen Adam & Eva, den Sündenfall und Kain & Abel illustriert und dann in ausschweifenden Szenarien Geschichten wie von Noah und der Sintflut oder dem Turm zu Babel inszeniert. Vor allem im ersten Teil bedient er sich hauptsächlich der epischen Bildsprache, die in Kombination mit einem dramatischen Score und einem theatralischen Sprecher im Off den religiösen Fundament wiedergeben. Aus heutiger Sicht wirken die pathetischen Phrasen oft mehr als peinlich, wenn dieser Erzähler z.B. die Frau dem Manne direkt untertan gemacht wird und ihr auch noch der Sündenfall in die Schuhe geschoben wird. Im zweiten Teil des 3-Stunden-Epos wendet man sich mehr dem klassischen Erzählkino zu, wenn man die Sage von Abraham als Stammvater Israels und den Kampf gegen die Städte Sodom und Gomorra aufgreift. Der überlange Film lebt letztendlich von seinen beeindruckenden Bilderbogen und den Emotionen, inhaltlich scheitert er aber an dem übergrossen Werk, was vor allem aus heutiger Sicht eher unerfreulich wirkt. Die geplante Fortführung der Bibel-Erzählung blieb damit auch aus.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 6)
Was für ein psychedelischer Mist der Endsechziger! John Huston ("Casino Royale") versucht dem "Buch aller Bücher" in einem epischen Monumentalfilm gerecht zu werden. Wirklich gelingen will das nicht in der bildgewaltigen Episodenabarbeitung, die mit der Schöpfung beginnt, in kurzen Szenen Adam & Eva, den Sündenfall und Kain & Abel illustriert und dann in ausschweifenden Szenarien Geschichten wie von Noah und der Sintflut oder dem Turm zu Babel inszeniert. Vor allem im ersten Teil bedient er sich hauptsächlich der epischen Bildsprache, die in Kombination mit einem dramatischen Score und einem theatralischen Sprecher im Off den religiösen Fundament wiedergeben. Aus heutiger Sicht wirken die pathetischen Phrasen oft mehr als peinlich, wenn dieser Erzähler z.B. die Frau dem Manne direkt untertan gemacht wird und ihr auch noch der Sündenfall in die Schuhe geschoben wird. Im zweiten Teil des 3-Stunden-Epos wendet man sich mehr dem klassischen Erzählkino zu, wenn man die Sage von Abraham als Stammvater Israels und den Kampf gegen die Städte Sodom und Gomorra aufgreift. Der überlange Film lebt letztendlich von seinen beeindruckenden Bilderbogen und den Emotionen, inhaltlich scheitert er aber an dem übergrossen Werk, was vor allem aus heutiger Sicht eher unerfreulich wirkt. Die geplante Fortführung der Bibel-Erzählung blieb damit auch aus.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 6)
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