Freitag, 29. Dezember 2017
Hugh Jackman in 'Greatest Showman'
Als P.T. Barnum (Hugh Jackman) seine Arbeit verliert, treiben ihn und seine Frau Charity (Michelle Williams) Existenzsorgen um. Doch dann hat der zweifache Vater Barnum eine Geschäftsidee: Er gründet ein Kuriositätenkabinett, für das er unter anderem eine bärtige Frau und einen kleinwüchsigen Mann anheuert. Doch er will seinen zahlenden Gästen nicht nur Kurioses bieten, sondern auch eine atemberaubende Show mit Akrobaten wie der Trapezkünstlerin Anne Wheeler (Zendaya) und spektakulären Tänzern. Gleichzeitig sehnt Barnum sich nach dem Respekt der feinen Gesellschaft, die hochnäsig auf seinen Zirkus herabsieht. Er tut sich daher mit dem seriösen Theatermacher Phillip Carlyle (Zac Efron) zusammen und als er bei einer königlichen Audienz der schwedischen Opernsängerin Jenny Lind (Rebecca Ferguson) begegnet, wittert er die Chance darauf, endlich auch in der High Society und in der Kunstszene ernstgenommen zu werden. Er geht mit Jenny auf Amerika-Tournee ...
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Es gibt Filme, da weiss man mit dem ersten Takt, dass man begeistert sein wird. "Greatest Showman" ist einer von diesen Filmen, die sofort zünden. Und zwar mit einem Feuerwerk an Musik und Emotionen. Er bietet grossartige Szenarien in fantastischen Settings, dramatische Aufnahmen und eine musikalische Untermalung, die sofort ins Ohr geht. Die Geschichte um den Zirkusdirektor Barnum, der seine Show mit Kuriositäten anreichert, beruht dabei auf wahren Begebenheiten, dreht sich den Plot aber zur perfekten Unterhaltung etwas zurecht. Das kann man machen, wenn man dabei wie hier eine schmissige und temporeiche Show auf die Beine stellt, die den Zuschauer packt und bis zum Schluss nicht mehr loslässt.



Wenn man etwas zu bemängeln haben könnte, dann die oberflächliche Sprunghaftigkeit an manchen Stellen. So gibt es den Moment, an dem sich Barnum von seinen Künstlern in der Öffentlichkeit abwendet, um selbst gut dazustehen. Da erweist er sich als richtiges Arschloch, der mit einem Mal gegen die Moral der Geschichte agiert. Das einzige, was den gemobbten Kollegen dazu einfällt, ist ein schmissiges Lied, und danach ist er ohnehin auf Einzel-Tour verschwunden. Da es sich bei der Nummer aber mit "This is me" um das Hauptthema des Films und einen potentiellen Kultsong und sicheren "Oscar"-Kandidaten handelt, verdrängt man den Bruch in der Erzählung tatsächlich schnell. In dem Moment wird aber die Figur des immerzu unterschätzten Zac Efron ("High School Musical") als Theatermacher, der aus Liebe zur Gruppe dazu stösst, für mich fast zum eigentlichen Sympathieträger.

Grundsätzlich ist das natürlich nur ein kleiner Wermutstropfen in einem herausragenden Musical-Film, der über 90 Minuten derart viel positive Energie auf die Leinwand zaubert, einen Hugh Jackman ("Logan - The Wolverine") als Allround-Entertainer beweist und zahlreiche magische Momente kreiert, wie man es seit Baz Luhrmanns "Moulin Rouge" nicht mehr erlebt hat. Und der bei den diversen Preisverleihungen jetzt im Frühjahr sicher eine Rolle spielen wird. Must See!
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 7)

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