Freitag, 16. Februar 2018
Neu auf DVD:
Kingsman 2 - The Golden Circle
Eggsy (Taron Egerton) hat es mithilfe von Harry Hart (Colin Firth) zum Agenten der Kingsmen geschafft und die Welt vor dem Untergang bewahrt. Doch wer dachte, dass die wohlerzogenen britischen Geheimdienstler sich nach dieser guten Tat zur Ruhe setzen und eine Earl Grey schlürfen können, der irrt, denn hinter der nächsten Ecke wartet schon die nächste Bedrohung (Julianne Moore), die es abzuwenden gilt: die kriminelle Organisation The Golden Circle. Um gegen die neue Gefahr anzukommen, muss die Geheimorganisation der Kingsmen rund um Eggsy, Roxy (Sophie Cookson) und Merlin (Mark Strong) sich nach der Zerstörung der britischer Secret-Service-Zentrale mit ihrer amerikanischen Schwester, den von Champ (Jeff Bridges) angeführten Statesman (u.a. Halle Berry, Pedro Pascal, Channing Tatum), zusammenschließen, um den gemeinsamen Feind mit vereinten Spionage-Fähigkeiten zu besiegen.



Der Vorgänger war ein richtig, richtig guter Action-Streifen zwischen Agenten-Drama, Coming-of-Age und cleverer James Bond Persiflage, bei der einfach alles zusammen passte. Umso enttäuschender ist es, mit was dieselben Leute als laue Fortsetzung um die Ecke kommen. Allein schon die Geschichte will überhaupt nicht passen ohne die Aspekte des Erwachsenwerdens, des sozialen Umfeldes und das väterliche Verhältnis zu Colin Firth ("King’s Speech"). Zwar versucht man Mark Strong ("Sherlock Holmes") jetzt die Rolle als erfahrenen Mentor zuzuschieben, aber das wirkt ebenso halbherzig wie die Wiederbelebung von Firths Rolle Harry, die im ersten Teil noch so dramatisch erschossen wurde. Und auch Reminiszenzen wie die Wiederholung der Kneipenszene unter neuen Voraussetzungen wirken eher wie ein müder Abklatsch, der nicht wirklich passt. Dazu wird der Cast aufgestockt mit einer Vielzahl prominent besetzter Rollen, die sich nur gegenseitig Screentime kosten, ohne dass auch nur einer aus der Masse positiv hervorstechen kann. Julianne Moore ("Children of Men") als durchgeknallte Böse gibt eine derart überdrehte Performance, dass es eher peinlich wirkt und weit weg ist von der Darstellung eines obercoolen Samuel L. Jackson. Das Overacting wird einzig überboten durch die gruselige Rolle von Elton John als er selbst. Wer denkt sich so etwas aus? Was bleibt sind einige comiceske, genial geschnittenen Action-Szenen, die trotz völliger Überzeichnungen erneut atemberaubend sind. Und Taron Egerton ("Eddie the Eagle") steht erneut seinen Mann als Nachwuchs-Spion, egal wie unsinnig sich das Drehbuch gerade entwickelt. Leider reicht das auch nicht, um den aufwendig inszenierten Klamauk ohne Gefühl für die Vorlage noch zu retten.
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 7)


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