Mittwoch, 29. Mai 2019
Der Trafikant (2018) + Der Rest ist Schweigen (1959) + Fahrstuhl zum Schafott (1958)
Arthaus Kino und Klassiker mit Vergangenheitsbewältigung ...

Der Trafikant (2018)

Österreich 1937: Der 17-jährige Franz Huchel (Simon Morzé) verlässt sein Heimatdorf am Attersee, um beim Wiener Trafikanten Otto Trsnjek (Johannes Krisch) in die Lehre zu gehen. Zu den Stammkunden des kleinen Tabakladens zählt auch der bereits von fortschreitendem Alter und Krankheit gezeichnete Sigmund Freud (Bruno Ganz), von dem Franz auf Anhieb fasziniert ist. Als der Junge sich unglücklich in die schöne Varietétänzerin Anezka (Emma Drogunova) verliebt, sucht er Rat bei Freud, muss aber eststellen, dass dem weltbekannten Psychoanalytiker das weibliche Geschlecht ein mindestens ebenso großes Rätsel ist. Franz ist dennoch fest entschlossen, um seine Liebe zu kämpfen, wird aber in den Strudel der politischen Ereignisse gezogen, als Hitlers Truppen das Kommando übernehmen ...

Unterhaltsamer Historienfilm aus Österreich mit einem schrägen Blick auf Sigmund Freund und die Zeit des Dritten Reiches aus der Sicht eines Heranwachsenden. Grossartig: Simon Morze ("Einer von uns").
Bewertung: 8/10





Der Rest ist Schweigen (1959)

Es ist etwas faul im Ruhrgebiet! John H. Claudius (Hardy Krüger), Alleinerbe der Claudius-Stahlhütte, kehrt nach langem Aufenthalt im amerikanischen Exil in die Heimat zurück. Der Grund: Er hat mehrfach geträumt, dass sein Vater (Siegfried Schürenberg) nicht beim Einsturz eines Gebäudes während eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg ums Leben kam, sondern dass er ermordet wurde. Mutmaßlicher Mörder ist sein Onkel, Generaldirektor Paul Claudius (Peter van Eyck), dem der plötzliche Besuch des Neffen gar nicht in den Kram passt, zumal er gerade Johns Mutter Gertrud (Adelheid Seeck) geheiratet hat. Misstrauen ist an der Tagesordnung, und Paul reizt seinen Stiefvater bis zum Äußersten. Mit einer Ballettaufführung, bei der der heimtückische Mord an seinem Vater angedeutet wird, treibt er die Provokation auf die Spitze.

Deutsches Wirtschaftswunder-Drama zwischen Krimi und Vergangenheitsbewältigung. Manchmal zu gewollt, manchmal eher wirr. Und mit Anleihen bei Shakespeare. DVD-Pressung hat zudem Probleme beim Abspielen.
Bewertung: 4,5/10





Fahrstuhl zum Schafott (1958)

Der perfekte Mord: Julien Tavernier (Maurice Ronet) erschießt den Ehemann seiner Geliebten Florence Carala (Jeanne Moreau) in dessen Büro und lässt die Tat wie einen Selbstmord aussehen. Julien geht zu seinem Auto, alles ist optimal gelaufen. Doch er hat etwas im Büro liegen gelassen, was ihn verraten könnte. Er muss noch einmal zurück, betritt den Fahrstuhl - und kurz darauf stellt der Concièrge den Strom ab. Julien sitzt über Nacht gefangen im Fahrstuhl.

Absoluter Film Noir Klassiker aus Frankreich. Leider hält die wirre Handlung nicht das was der spannende Inhalt verspricht. Eine straightere Herangehensweise an den Plot hätte mehr meinen Erwartungen entsprochen. Letztlich viel zu konstruiert und ohne Inhaltsangabe kaum nachvollziehbar.
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 5)


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