Samstag, 15. Oktober 2016
Neu auf DVD:
Glassland
Nach dem Stress der Prüfungszeit fährt eine Gruppe Studenten in eine abgelegene Hütte im Wald, um zu feiern und sich zu erholen. Die Hütte liegt idyllisch am Rande eines Sees, perfekt zur Erholung und abends zum Feiern. Doch als eines der Mädchen plötzlich krank wird und Blut erbricht, spitzt sich die Situation dramatisch zu. Nach und nach werden die Freunde von einem aggressiven Virus befallen, der ihre Körper auf unbeschreiblich grausame Weise regelrecht zerfrisst. Als sich die Clique hilfesuchend an die Bewohner des nahegelegenen Dorfes wendet, reagieren diese äußerst ablehnend, denn die Furcht, sich ebenfalls anzustecken, ist zu groß.



Wenn man durchaus ordentliche Darsteller hat (u.a. den jungen Will Poulter aus "Wir sind die Millers") und ein überaus dramatisches Thema, dann sollte man auch eine vernünftige Geschichte erzählen können. Die geht bei diesem offensichtlichem Independent Projekt allerdings vollends verloren. Es gibt auf jeden Fall einige grosse Einzelmomente mit einem mehr als überzeugenden Jack Reynor ("Transformers 4: Ära des Untergangs"). Davon abgesehen wird aber vieles stümperhaft in die Länge gezogen, ohne dass es dramaturgisch wichtig ist. Dazu kommen Szenen, die in ihrer Inszenierung keinen Sinn machen. So wie das Ende mit der missbrauchten Chinesin, die im Plot gar keine Bedeutung hat und dann in der Szene auch nicht gezeigt wird. Und so zieht sich das durch den ganzen Film. Schade ums Potential.
Bewertung: 2/10 (Moviepilot Prognose 5,5)


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Sonntag, 9. Oktober 2016
Neu auf DVD:
Unfriend / Friend Request
Die beliebte Studentin Laura (Alycia Debnam-Carey) genießt das College-Leben, das sie gern auch mit ihren über 800 Freunden auf 'Facebook' teilt. Aber als sie eines Tages die mysteriöse Freundschaftsanfrage der Außenseiterin Marina (Liesl Ahlers) annimmt, gerät sie in den Bann eines schrecklichen Fluchs: Lauras engste Freunde sterben auf grausame Weise. Ihr selbst bleiben nur wenige Tage Zeit, um das Rätsel des geheimnisvollen Mädchens und ihres Facebook-Profils zu lösen und den tödlichen Bann zu brechen.



Das klingt erst einmal nach einem modernen Teenie-Horror mit kritischem Unterton über die sozialen Medien. Schnell verfängt sich das Drehbuch jedoch in den üblichen Klischees, die zuerst an "The Ring" erinnern und dann an die Bauteile sämtlicher Genre-Streifen der letzten 20 Jahre. Zudem steht Kokolores um einen Okkultismus nicht wirklich für eine bahnbrechend neue Geschichte. So hanebüchen das letztlich auch ist, die Produktion hat durchaus ihre aufregenden Momente wie die auf dem abgelegenen Fabrikgelände im Wald. Insgesamt hat Regisseur Simon Verhoeven ("Männerherzen") jedoch zu wenig gewagt mit seinem englischsprachigen Debüt.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 5,5)


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Sonntag, 2. Oktober 2016
Die Mitte der Welt - Trailer

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Samstag, 1. Oktober 2016
Der verlorene Bruder (2015)
Anfang der 60er Jahre in der westfälischen Provinz. Während Vater Blaschke (Charly Hübner) von schicken Autos und der Expansion des Familienbetriebs träumt, kann seine Frau Elisabeth (Katharina Lorenz) nur an ihren Sohn Arnold denken, der seit der Flucht der Familie im letzten Kriegsjahr verschwunden ist. Als sie herausfindet, dass in der Nacht ihrer Flucht tatsächlich ein verwaistes Kind gefunden wurde, will sie mit neuen erbbiologischen Gutachten beweisen, dass das gefundene Findelkind 2307 ihr Arnold ist. Leidtragender der Situation ist der jüngere Bruder Max (Noah Kraus). In den Hintergrund gedrängt und immer im Schatten seines abwesenden Bruders will Max unter allen Umständen verhindern, dass sein Bruder gefunden wird.

Als ARD-Fernsehfilm bietet die Produktion natürlich nicht unbedingt das ganz grosse Kino. Die Inszenierung ist insgesamt eher langsam und behäbig, die Bilder aus den frühen 1960ern aber durchaus stimmig in Szene gesetzt. So passt die Geschichte insgesamt, auch wenn der Aufhänger mit dem verlorenen Sohn und der gegen alle Fakten hoffenden Mutter letztendlich etwas überzogen wirkt. Auch die Nebenkonflikte des heranwachsenden Bruders in der Schule nehmen reichlich Raum ein, ohne dass sie dann aber zuende erzählt werden. Als etwas altbackene Abendunterhaltung mit historischem Background und überzeugenden Schauspielern (u.a. auch Matthias Matschke aus "Pastewka") geht der Film aber durchaus in Ordnung.
Bewertung: 6/10


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Freitag, 30. September 2016
Sausage Party - Es geht um die Wurst
Für Lebensmittel im Supermarkt gibt es nur die eine wahre Bestimmung im Leben: In einen Einkaufswagen gelegt zu werden und zu einem Menschen mit nach Hause zu dürfen, um dort in eine Art himmlisches Paradies zu kommen! Wurst Frank (Stimme im Original: Seth Rogen) wünscht sich nichts sehnlicher, als dort endlich in das sexy Hotdog-Brötchen Brenda (Kristen Wiig) gesteckt zu werden. Ein Glas Honigsenf, das in den Laden zurückgegeben wurde, versucht die anderen Produkte vor dem wirklichen, grausamen Schicksal zu warnen, das bei den Menschen auf sie wartet, aber weder Frank und Brenda noch deren leckeren Kollegen wie Sammy Bagel Jr. (Edward Norton) oder Vash (David Krumholtz) wollen dem Horrorszenario Glauben schenken – bis sie schon bald in der Küche einer Einkäuferin am eigenen Leib erfahren, dass die gefräßigen Riesen selbst vor kleinen Karottenkindern keinen Halt machen …
www.filmstarts.de



Wie bekifft muss man nur sein, um sich so einen absurden Unsinn auszudenken, und den dann mit aller Ernsthaftigkeit bis zum Ende durchzuspinnen. Die Frage wird sich Produzent und Co-Autor Seth Rogen ("Bad Neighbors", "The Interview", "Das ist das Ende") in seiner Klamauk-Karriere sicher schon öfter gefallen lassen haben. Aber diese durchgeknallte Sausage-Animation schlägt wirklich alles bisher dagewesene. Was anfangs wie ein Pixar / Disney Trickfilm mit harmonisch-fröhlichem Gesang beginnt, entwickelt sich schnell zu einem animalischen Albtraum über das göttliche Paradies jenseits der Ausgangstür des Supermarktes und die wahrhaftige Hölle, die die lebendigen Lebensmittel am Ende erwartet.



Die Story wird dabei mit aller Fantasie hart am wahren Leben entlang erzählt, um dann unfassbar absurde Wendungen zu nehmen. Dabei nimmt's auch keine Rücksicht auf feinfühligen Humor, sondern spinnt sich durch allerlei ordinäre Party-, Furz- und Fotzen-Klamauk, der um Angesicht von Würstchen und Belegsandwich unglaublich grotesk wirkt. Über die depressiv-aggressive Klobürste, den angeknacksten Saftkarton und das vollgewichste Kondom muss man gar nicht erst reden. Dabei verlieren die Macher allerdings nie das grosse Ganze der Geschichte aus dem Auge, in dem Fall die Suche nach dem Lebensmittel-Paradies. Und das macht einen wirklich gute Klamotte schliesslich aus. In dieser Hinsicht ist Seth Rogen auch durchaus konsequent in seinen Filme. Das abgedrehte Porno-Finale mag nun nicht jedermanns Sache sein, und die vorherige Handlung auch ad absurdum führen, aber man kann ihm nicht nachsagen, dass er nicht alles gibt in seinen Produktionen. Und es ist wirklich sensationell, was hier insgesamt auf der Leinwand kredenzt wird. Und unbedingt sehenswert - im Rahmen des FSK16 Erwachsenenkinos. Ganz klar und in jedem Fall herausragend!
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 6)

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