Freitag, 13. Oktober 2017
[REC] 4: Apocalypse (2013)
Die junge Reporterin Ángela (Manuela Velsaco) kann sich nicht mehr an die jüngsten Geschehnisse erinnern. Nicht, wie sie im Rahmen ihrer Reportage 'Während sie schlafen' von der Feuerwehr in ein Wohnhaus geführt wurde, um zu zeigen, wie eine normale Nacht der Feuerwehr aussieht und auch nicht, wie das Wohnhaus von den von einem Zombievirus grausam mutierten Bewohnern überrannt wird. Mit Hilfe der Armee schafft sie es grade noch aus dem Haus und wird von den Soldaten in eine provisorische Quarantäne-Einrichtung auf einer Ölbohrinsel gebracht. Was weder Ángela und die Soldaten wissen: Ángela trägt den Ur-Virus in sich und ist immun dagegen. Auf der Ölbohrinsel wird sie den zweifelhaften Untersuchungen von Dr. Ricarte (Héctor Colomé) ausgesetzt und ein erneuter Ausbruch des Virus steht unmittelbar bevor ...

In der dritten Fortsetzung besinnt man sich bei der spanischen Horror-Reihe auf die ursprüngliche Geschichte zurück. Die Geschehnisse schliessen direkt an Teil 2 an und bringen mit Angela den Hauptcharakter aus dem Original zurück. Dennoch machen sich die Schreiber das Ganze ziemlich einfach. Die Handlung wird aufs Schiff verlagert und bietet einiges Potential für klaustrophobische Momente. Die funktionieren ganz ordentlich, aber die Story schwangt so zwischen vorhersehbar und dilettantischer Unsinn. Allein dieser den Wirt wechselnde Virus und die Spielereien reisst es richtig runter. Da das Tempo aber stimmt und die Inszenierung flott ist gibt es immer noch ein mittelmässiges Okay.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 5)


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Donnerstag, 12. Oktober 2017
[REC]³: Genesis (2012)
Clara (Leticia Dolera) und Koldo (Diego Martín) feiern den schönsten Tag ihres Lebens: ihre Hochzeit. Das ändert sich aber schnell, als einer der Gäste Zeichen einer seltsamen Krankheit aufweist und beginnt, Blut zu spucken. Als andere Besucher sich rasend schnell anstecken und auf die anderen losgehen bricht die Hölle aus. Die gemütliche Festivität wird zum hysterisches Schlachtfest, in der sich die Hochzeitsgesellschaft in einem Kampf um Leben und Tod wiederfindet. Clara und Koldo müssen so schnell wie möglich entkommen - und wie lässt sich das Killer-Virus stoppen?



Der Vollständigkeit halber wegen wollte ich auch einmal in die zweite Fortsetzung des spanischen Horrorschockers schauen, die überraschenderweise inhaltlich nicht an die Vorgänger anknüpft, sondern auf eine neue Geschichte setzt. Dabei verbreitet sich der Zombievirus auf einer Hochzeit, auf der damit auch schnell die übliche Hatz ums Überleben beginnt. Im Mittelpunkt steht dabei das Ehepaar, das sich im Todes-Chaos finden und überleben will. Die erste Überraschung ist, dass man durch einen Clue die subjektive Kamera-Perspektive des "Found Footage" verlässt, und die zweite, dass die Geschichte zur Komödie in Ritterrüstung mutiert. Das kann man machen, bringt das eigentliche Franchise aber nicht sinnvoll voran. Wenn die Braut dann noch zur Kettensäge greift (und der Bräutigam zu Mixer) mutiert das Ganze immer mehr zum überdrehten, verkitschten "Armee der Finsternis" der Reihe, ohne jedoch dessen Kult-Faktor zu erreichen. Betrachtet man den Gore-Streifen völlig unabhängig von seiner Vorlage, dann macht das überaus blutige Gemetzel aber durchaus ganz viel Spass.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 5)


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Mittwoch, 11. Oktober 2017
Neu auf DVD:
King Cobra - Sex is not a game, it's a business
Sean Paul Lockhart (Garrett Clayton) ist 17, sieht unwiderstehlich aus und träumt vom großen Ruhm. Als er online den Schwulenporno-Produzenten Stephen (Christian Slater) kennenlernt, nutzt er seine Chance. Erst lässt er vor der Kamera die Hosen runter, dann werden die Filmchen immer expliziter. In nur wenigen Monaten steigt Sean unter dem Namen 'Brent Corrigan' zum neuen Star von Cobra-Video auf. Doch der Erfolg ruft rasch Neider auf den Plan. Die Viper-Boyz Joe (James Franco) und Harlow (Keegan Allen), zwei Escorts und Möchtegern-Produzenten, wollen mit Brent ein Millionen-Dollar-Video drehen. Als Stephen seinen Star nicht einfach so gehen lassen will, greifen die Viper-Boyz zu drastischen Mitteln ...



Wenn man einen Film über die schwule Porno-Industrie macht, dann kann man davon ausgehen, dass es pornografisch wird. So tobt sich der Streifen im ersten Drittel auch mit einigen Softcore-Szenen aus, um seine Charaktäre einzuführen. Das überrascht insofern, wenn man den Cast mit James Franco ("Spider-Man 1-3"), Christian Slater ("True Romance") und Garrett Clayton ("Teen Beach Movie 1/2") sowie in Nebenrollen Molly Ringwald ("Pretty in Pink") und Alicia Silverstone ("Clueless") sieht. Erst dann entwickelt sich der eigentliche Plot um einen eiskalten Mord im Porno Millieu, der im Zusammenhang steht mit der Kunstfigur "Brent Corrigan". In dem Moment zeigt sich auch die künstlerische Schwäche der Verfilmung, der mehr auf Glanz, Glamour und ausuferndes Schauspiel setzt als auf inhaltliche Tiefe. Das ist einerseits natürlich gut, weil die Produktion darauf setzen kann, dass die Leistungen seiner Darsteller wirklich aussergewöhnlich sind. Andererseits bleibt die Inszenierung damit konsequent an der Oberfläche eines B-Movies, manchmal sogar schwächer als das. Besonders die simpel nebeneinander montierten Parallel-Handlungen, die dann in die Katastrophe münden sollen, wirken etwas plump, sind aber offensichtlich der Roman-Vorlage geschuldet. Sagen wir mal so: seine Zielgruppe kann das Hochglanz-Produkt mit sichtlichem Low Budget auf jeden Fall begeistern. Darüber hinaus wird sich manch einer aber doch eher abgestossen fühlen von der oberflächlichen Interpretation eines realen Fall im Schwulen-Milieu. Meine Daumen gehen allein schon wegen der schauspielerischen Leistung dabei wohlwollend nach oben. Kann man machen!
Bewertung: 7,5/10


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Neu auf DVD:
Dito Montiel 'Man Down'
Als der US-Marineoffizier Gabriel Drummer (Shia LaBeouf) von seinem Afghanistan-Einsatz nach Hause zurückkehrt, muss er feststellen, dass sein Zuhause nicht viel besser ist, als die Schlachtfelder, die er eigentlich hinter sich gelassen hatte. Begleitet von seinem besten Freund Devin Roberts (Jai Courtney) sucht er in seiner völlig zerstörten Heimatstadt verzweifelt den Aufenthaltsort seiner entfremdeten Frau Natalie (Kate Mara) und seines geliebten Sohnes. Dabei stoßen die beiden auf einen Mann, der entscheidende Informationen über den Aufenthalt von Gabriels Familie zu besitzen scheint. Doch auch in Gabriels Vergangenheit gibt es ein dunkles Rätsel zu entschlüsseln, möchte er seine Familie wiedersehen...



Schön dass Schauspieler Shia LaBeouf ("Disturbia") doch noch etwas anderes kann als nur durch Skandale aufzufallen. Schauspielerisch gibt er in diesem Kriegsdrama nämlich eine der besten Vorstellungen seiner Karriere. An ihm liegt es auf jeden Fall nicht, dass der düstere Film von Regisseur Dito Montiel ("Fighting") doch ziemlich untergegangen ist. Das Drama über Kriegstrauma und "PTBS" (Posttraumatischen Belastungsstörung) leidet doch ziemlich an seinem konfusen Aufbau, der zwischen Kriegsgeschehen, der Familie in der Heimat, der Befragung und dem finalen Drama hin- und herspringen. Sinn und Handlung kann man als Zuschauer da nicht immer folgen. Immerhin ist das Finale furios und sehr emotional geraten. Und der wahre Hintergrund um den Umgang mit traumatisierten Soldaten macht natürlich auch betroffen. Insgesamt bleibt die filmischen Umsetzung allerdings eher Durchschnitt. Und die Vermarktung als "Endzeit Science Fiction" ist natürlich absoluter Nonsens.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 5,5)


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Montag, 9. Oktober 2017
Neu auf DVD:
Don't hang up
Die jugendlichen Freunde Sam Fuller (Gregg Sulkin) und Brady Mannion (Garrett Clayton) suchen sich wahllos Opfer für Telefonstreiche aus und stellen aus Spaß die Aufnahmen online, eventuelle Konsequenzen sind ihnen egal. Der Spieß wird umgedreht, als sie eines Abends einen Anruf entgegennehmen, der sich zunächst nach einem geschmacklosen Scherz anhört. Nach kurzer Zeit nimmt der vermeintliche Streich bedrohliche Züge an. Der anonyme Stalker scheint die Jungs genau zu kennen und bedroht deren Freunde und Familien, wenn sie nicht genau tun, was er ihnen sagt. Während sie fieberhaft nach einer Möglichkeit suchen, den Wahnsinnigen aufzuhalten, fordert sein krankes Spiel das erste Todesopfer - und der Abend hat erst begonnen ...



Grundsätzlich ist das schon ein sehr spannender Psycho-Thriller, der gerade in dem Genre deutlich hervorsticht mit seinem Tempo und den überraschenden Wendungen im Plot. Auch wenn die Machart ein wenig an "Scream" erinnert, wirken die Ideen mit dem Internet-Hype und den Pranks für Like neu und frisch. Die Story passt und sorgt für Nervenkitzel Nonstop. Dabei spielt die adrenalinlastige Inszenierung mit Gregg Sulkin ("Another Me - Mein zweites Ich") und Garrett Clayton ("Teen Beach Movie") mehr als einmal über die sicher massiven Logikfehler hinweg. Allerdings hatte ich eine ganze Weile eine andere, verquere Auflösung erwartet, die den Plot nicht ganz so ernst nimmt. Tatsächlich erzählt der Film seine Geschichte trotz einiger Twists und netter Überraschungen ziemlich "straight forward". Das gibt ihm eine emotionale Härte, die eindeutig für die Produktion spricht. Daumen hoch.
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 5,5)


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Sonntag, 8. Oktober 2017
Neu auf DVD:
Prometheus 2 - Alien: Covenant
Die Crew des Kolonisationsraumschiffs 'Covenant' ist unterwegs zu einem abgelegenen Planeten am Rand der Galaxie. Sie entdeckt - wie sie glaubt - ein unerforschtes Paradies, aber tatsächlich ist es eine dunkle, gefährliche Welt. Als die Crew um Daniels (Katherine Waterston), Oram (Billy Crudup) und Tennessee (Danny McBride) mit einer ihre Vorstellungskraft übersteigenden Bedrohung konfrontiert wird, muss sie einen grauenvollen Fluchtversuch unternehmen ...



Offensichtlich scheint diese Fortsetzung noch unbeliebter zu sein als sein umstrittener Vorgänger. Dabei hat Ridley Scott ("Blade Runner") dieses Mal auch wieder auf dem Regiestuhl Platz genommen, um sein Franchise weiterzuerzählen. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob es sich wirklich um eine Fortführung und nicht um ein Remake des Original-Films handeln soll. Viele Ideen, Motive und selbst Szenen wurden neu aufgenommen, dabei aber moderner und auch schneller erzählt. Das wirkt für den Fan etwas eigenartig, sorgt aber für eine ordentliche Dynamik, die sich von dem eher drögen Tempo des 1979er "Alien" unterscheidet. Für besondere Überraschungen sorgt der gradlinig erzählte SciFi-Horror jedoch nicht. Selbst der finale Twist ist bei aller Boshaftigkeit schon sehr offensichtlich. Dafür sorgt die Inszenierung immerhin für einige Gruselmomente auf längst bekanntem Terrain. Es passt sich an das "Alien"-Universum an und beantwortet bewusst offene Fragen. Ist das aber das, was man nach 40 Jahren von einer Fortsetzung erwartet? Bei "Star Wars" wurde genau das von den Zuschauer abgefeiert. Ich finde das in diesem Fall aber auch legitim, zumal es immer noch für klaustrophobische Spannung sorgt. Für mich den Daumen hoch.
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 6)


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Neu auf DVD:
Lommbock
Auch Kiffer werden mal erwachsen. Der inzwischen 41-jährige Kai (Moritz Bleibtreu) betreibt in Würzburg den angeranzten Asia-Liefer-Service 'Lommbock', während sein 39-jähriger Kumpel Stefan (Lucas Gregorowicz) seit Jahren erfolgreich im drogenfreien Dubai lebt und nun für seine anstehende Hochzeit amtliche Papiere in Deutschland besorgen muss. Stefans Kurztrip in seine Heimatstadt wird durch Kai allerdings unfreiwillig verlängert und für die Freundschaft der beiden eine echte Herausforderung, denn die Vergangenheit kickt mitunter zeitverzögert.



Die deutsche Kifferkomödie "Lammbock" hatte um 2001 sowas wie Kultstatus. In der Fortsetzung 18 Jahre später macht man jetzt aus "Trainspotting 2", blickt zurück auf die Entwicklung der Figuren und setzt dann zu einer neuen absurden Komödie an. Das wird im Ergebnis zwar zum Episodenfilm, der tatsächlich namentlich in einzelne Abschnitte unterteilt wird. Aber es funktioniert, weil die Ideen immer originell bleiben und das Tempo konsequent hochgehalten wird. Das grosse Bonus dabei ist identische Besetzung von damals, die ihre Rollen tatsächlich weitererzählt. Und das trifft nicht nur die Hauptfiguren von Moritz Bleibtreu ("Nicht mein Tag") und Lucas Gregorowicz ("Das Wunder von Bern"), sondern auch den Nebencast mit Wotan Wilke Möhring ("Winnetou - Der Mythos lebt"), Antoine Monot Jr. ("Who Am I"), Alexandra Neldel ("Die Wanderhure") und Elmar Wepper ("Kirschblüten - Hanami"), die trotz teilweise wenig Screentime wieder mit voller Einsatz dabei sind. Dazu kommen der Jungstar Louis Hofmann ("Unter dem Sand"), Julius Nitschkoff ("Als wir träumten") und mit einem Cameo-Auftritt Fussballer Mehmet Scholl. Dabei merkt man dem Film an, dass die Chemie immer noch stimmt. Vielleicht sogar mehr noch als im ersten Teil. Und das sorgt für Dauerspass auch beim Zuschauer. Insofern bleibt zu hoffen, dass es irgendwann auch ein "Lummbock" geben wird - vielleicht so in 18 Jahren wieder.
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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