Mittwoch, 13. Dezember 2017
Zufällig allmächtig (2016)
In den Weiten einer entfernten Galaxie hat ein fieser Pulk Aliens, die 'Pythons', beschlossen, den Planeten Erde samt seiner Bewohner ein für alle mal zu vernichten. Bevor Derartiges angeordnet werden kann, muss jedoch den Einwohnern des betreffenden Planeten die Chance gegeben werden, sich noch einmal zu beweisen - so verlangt es das Gesetz. Ein Wesen soll per Zufall ausgewählt und mit außerordentlichen Kräften ausgestattet werden. Dass die Wahl ausgerechnet auf den desillusionierten Lehrer Neil (Simon Pegg) im Londoner Norden fällt, könnte sich als fatal für die Menschheit erweisen. Es dauert eine Weile, bis Neil klar wird, dass er nun im Besitz der Macht ist, einfach alles zu tun und jeden Wunsch Realität werden zu lassen. Und es dauert noch länger, bis diese Macht halbwegs unter Kontrolle gebracht ist, sprich: jeder Wunsch so präzise formuliert ist, dass unerwünschte Nebenwirkungen ausbleiben. Die Möglichkeiten, die sich Neil nun bieten sind natürlich nur allzu verlockend und er setzt seine Kräfte durchaus egoistisch ein. Dass die Zukunft der gesamten Menschheit auf dem Spiel steht, ahnt er natürlich nicht. Und so versucht er zunächst das Herz seiner schönen Nachbarin Cathrine (Kate Beckinsale) zu gewinnen und schlittert von einer bizarren Situation in die nächste.



Man hat Mr. Simon Pegg im Cast, der neben der kongenialen "Blood-and-Ice-Cream-Trilogie" auch bei "Star Trek" als Autor und "Scotty" massgeblich beteiligt war. Und man hat die legendären "Monty Python"-Mitglieder ("Das Leben des Brians") sowie Robbie Williams ("Mrs. Doubtfire") als Stimmen an Bord. Und heraus kommt diese eher laue und insgesamt recht alberne Komödie über einen plötzlich mit magischen Kräften versehenen Durchschnitts-Lehrer. Immerhin hat der Plot im Mittelteil ein paar geniale Slapstick-Einfälle, und er wird mit Pegg definitiv aufgewertet. So reicht das durchaus für einen kurzweiligen Nachmittags-Spass, ist aber nicht wirklich aufregend. Besseres Mittelmass!
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 5)


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Sonntag, 10. Dezember 2017
Neu auf DVD:
Cruel Summer
Der autistische Teenager Danny (Richard Pawulski) macht alleine einen Campingtrip an einen Angelsee. Dabei ahnt er nicht, dass sein friedvoller Ausflug eine drastische Wendung nehmen wird. Der brutale, wütende Nicholas (Danny Miller) macht sich nämlich auf die Jagd nach Danny, da er glaubt, dass dieser etwas mit seiner Exfreundin hatte. Nicholas entfesselt damit eine gefährliche Gewaltspirale, aus der es für Danny scheinbar kein Entkommen gibt ...



Erzählerisch erinnert der Low Budget Film an Skandal-Streifen wie „Kids“ und „Bully“, die Teenager in ihrer Langeweile zeigten, die ziemlich bald in unglaublicher Gewalt mündete. So ähnlich funktioniert auch „Cruel Summer“, bei dem Jugendliche mehr oder weniger unmotiviert einen autistischen Jungen quälen und töten. Der Film fängt quasi an wie sie losziehen, und er endet wenn sie das Ungeplante beendet haben. Das gibt inhaltlich kaum etwas her, aber es ist kurz und schmerzlich auf den Punkt erzählt. Zumal Danny Miller seine Soap Rolle aus der UK Daily "Emmerdale" um ein paar fiese Nuancen erweitert und das perverse Arschloch somit perfekt spielt. Man muss dieses Horror-Drama jetzt nicht mögen. Aber immerhin ist diese Geschichte (nach wahren Begebenheiten) kurz und konsequent auf den Punkt erzählt.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 2,5)


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Deutsche Klassiker:
Die Lümmel von der ersten Bank
Pepe Nietnagel (Hansi Kraus) ist Schüler des Mommsen-Gymnasiums in Baden-Baden. Er beeindruckt Lehrer und Mitschüler weniger mit überdurchschnittlichen Leistungen - genauer gesagt liegt er sogar etwas unter dem Durchschnitt - als mit unerschöpflichen Einfällen anderer Art, mit denen er sein Unbehagen am bestehenden Schulsystem, an alten, vertrottelten Lehrern und längst überholten Meinungen manifestieren will. Mit ganzem Eifer widmet er sich der sehr alten Frage: Wie überlebt man Schule und Lehrer auf möglichst unterhaltsame Art?

Die albernen Lümmel-Filme waren nicht weniger als das "Fack Ju Göhte" der späten 1960er. Mit Hansi Kraus ("Lausbubengeschichten") als nerviger Schüler, albernen Streichen und reichlich Schabernack löste der erste Film 1968 ein Pennäler-Boom in den Kinos aus mit sechs Sequels und zahllosen Plagiaten ...



Zur Hölle mit den Paukern (1968)
Der erste Teil etabliert typische Handlungsstränge und Klischeerollen mit namhaften Grössen wie Theo Lingen, Günther Schramm, Georg Thomalla, Rudolf Schündler sowie Hansi Kraus als Pepe und einer jungen Uschi Glas.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 6)

Zum Teufel mit der Penne (1968)
In der Fortsetzung konzentriert man sich auf Publikumsliebling Peter Alexander und zwingt auch ein Cameo von Heintje in die triviale Story. Der erfolgreichste Film der Reihe, aber nicht der Beste.
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 5)

Pepe, der Paukerschreck (1969)
Teil 3 rückt wieder Pepe und seine Scherze in den Mittelpunkt. Zudem erweitert man den Cast um zahlreiche Kinostars wie Gustav Knuth, Hans Clarin, Walter Rilla und Harald Juhnke. Reichlich dämlich, macht aber Spass.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 6)

Hurra, die Schule brennt! (1969)
Erneut holt man Peter Alexander und Heintje (mit neuen Rollen) in die Handlung, was alles andere wieder in den Hintergrund drängt. Der Erfolg gab den Machern Recht.
Bewertung: 4,5/10 (Moviepilot Prognose 5)

Wir hau’n die Pauker in die Pfanne (1970)
Zwillingsbruder-Klamauk mit etablierten Figuren, und Uschi Glas turtelt mit Fritz Wepper. Sinnfrei, aber durchaus nostalgisch unterhaltend.
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 6,5)

Morgen fällt die Schule aus (1971)
Dieses Mal sind Hansi Kraus und Heintje gleichberechtigt für derbe Scherze zuständig. Das macht Spass - solange der Junge nicht grundlos seine Hits herunterträllert. Trotzdem sympathisch.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 6)

Betragen ungenügend! (1972)
Nette Idee: Oberstudiendirektor Theo Lingen wird als Student gezeigt (gespielt von Ilja Richter) und von den Schülern vor seiner Pension gefeiert. Durchaus noch okay.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 5,5)

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Dienstag, 28. November 2017
The Selfish Giant (2013)
Der 13-jährige Arbor (Conner Chapman) und Swift (Shaun Thomas) sind beste Freunde. Die beiden Außenseiter fliegen von der Schule und treffen auf den Schrotthändler Kitten (Sean Gilder). Sie machen die Drecksarbeit für Kitten, um sich damit etwas Geld zu verdienen. Die beiden sammeln für ihn Metallteile, klauen Kabel und sind dabei in einer Pferdekutsche unterwegs. Swift kann mit Pferden gut umgehen, während Arbor Kitten immer mehr nacheifert und ihn mit seinen Taten beeindrucken will. Arbor muss jedoch feststellen, dass Kitten Swifty bevorzugt. Arbor bleibt verletzt und isoliert zurück. Dies alles gipfelt schließlich in einem tragischen Ereignis.



Das britische Sozial-Drama der Regisseurin Clio Barnard ("The Arbor") erzählt von zwei Teenagern, die durch ihre familiären Umstände in die falschen Kreise geraten. Dabei orientiert man sich sehr frei an dem Märchen "Der selbstsüchtige Riese" von Oscar Wilde. Die Inszenierung erfasst das triste Arbeiter-Umfeld der beiden und ist authentisch dargestellt. Vor allem die Jungen Conner Chapman ("Pleasure Island") und Shaun Thomas ("Die Insel der besonderen Kinder") überzeugen in ihrer schroffen Darstellung (in manchen Szenen gibt es mehr 'Fuck's als in Amerika im gesamten Film erlaubt wäre). Technisch okay mit seiner tristen Atmosphäre, weiss der Film aber trotzdem nicht völlig zu überzeugen.
Bewertung: 6/10


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Sonntag, 19. November 2017
To Kill a Man - Kein Weg zurück
In einer durchzechten Nacht diskutiert sich Jurastudent Harper (Tye Sheridan) in eine schier ausweglose Situation. Überzeugt davon, dass sein Stiefvater das Leben seiner Mutter auf dem Gewissen hat, bietet er dem zwielichtigen Unruhestifter Johnny Ray (Emory Cohen) in einer schmierigen Bar 20.000 Dollar für die Begleichung der offenen Rechnung mit seinem Stiefvater. Am nächsten Tag steht Johnny mit seiner trashigen Stripper-Freundin Cherry (Bel Powley) im Schlepptau tatsächlich vor Harpers Tür und Harper bleibt angesichts seiner derben Einschüchterungen nichts weiter übrig, als widerwillig mit den beiden auf einen unangenehmen Roadtrip in Richtung Las Vegas aufzubrechen, wo der Auftragsmörder seine Dienstleistung am Stiefvater vollenden will, der sich gerade mit seiner Geliebten vergnügt. Doch auf dem Weg in die Stadt der Sünde lauern jede Menge unvorhergesehene Gefahren, die das Trio in einen mörderischen Sog der Gewalt ziehen - und Harper muss schmerzhaft erfahren, dass jede Entscheidung Konsequenzen hat, die sich nicht umkehren lassen.




"Detour" ist ein kleiner, aber cooler Gangster-Film aus Grossbritannien, der ziemlich stylisch in Szene gesetzt wurde. Ein Milchbubi lässt sich mit einem Kleinganoven ein, der Ärger mit den grossen Gangstern hat. Die grobe Story ist damit klar. Der Clou bei diesem Streifen ist allerdings, dass er parallel von zwei möglichen Entwicklungen der Geschichte erzählt. Ein wenig wie "Lola rennt" quasi, nur im smarten Neo-Noir-Style. Zwar überhebt sich die Produktion manches Mal an dem komplexen Konstrukt, aber Spass macht die findige Inszenierung mit Tye Sheridan ("Scouts vs. Zombies") in der Hauptrolle auf jeden Fall. Und Referenzen an klassische Noir-Streifen (wie "Detour" von 1945) gibt es auch reichlich. Geheimtipp!
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 4)


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Neu auf DVD:
Super Dark Times
Zach (Owen Campbell) und Josh (Charlie Tahan) sind beste Kumpels, die in den 90er Jahren in einem idyllischen, aber auch recht ereignislosen New Yorker Vorort aufwachsen. Die beiden sind unzertrennlich und fristen ihr Dasein hauptsächlich damit, mit BMX-Rädern durch die Gegend zu gondeln, Videospiele zu spielen und ihre Klassenkameradin Allison (Elizabeth Cappuccino) anzuschmachten. Als sie eines Nachmittags mal wieder auf der Suche nach Zerstreuung sind, ziehen sie gemeinsam mit ihren Mitschülern Daryl (Max Talisman) und Charlie (Sawyer Barth) und dem Samuraischwert von Joshs älterem Bruder im Gepäck in den Wald, um dort Milchkartons zu durchtrennen. Doch kommt es dabei zu einem tragischen Unfall, nach dem die Freundschaft zwischen Josh und Zach plötzlich nicht mehr das ist, was sie einmal war ...
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Vier Jungs streunen durch den Wald, und es gibt eine Leiche. Was hier klingt wie ein RipOff von "Stand by me" entpuppt sich als ambitionierte aber des öfteren aufgesetzt wirkendes Teenie Drama zwischen Liebelei und Coming-Of-Age. Dabei fehlt es jedoch vorn und hinten an bemerkenswerten Momenten, die den Film zu etwas besonderen machen würde. Vor allem die Dialoge wirken hölzern und oftmals angestrengt ordinär, was auf Dauer einfach nur nervt. Der Ansatz der Teenie Geschichte ist dabei durchaus interessant, aber die Erzählung bleibt trotz des blutig-dramatischen Finale weit unter ihren Möglichkeiten. Schade auch!
Bewertung: 5,5/10


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Freitag, 10. November 2017
Jack Reacher - Kein Weg zurück (2016)
Es war keine gute Idee, zurückzukommen: Als der ehemalige Militärpolizist Jack Reacher (Tom Cruise) seine alte Wirkungsstätte in Washington, D.C. besucht, wo er die Frau treffen will, die seinen ehemaligen Job macht, ist die nicht in ihrem Büro, sondern im Knast. Major Susan Turner (Cobie Smulders) wurde wegen angeblichen Verrats in ein Hochsicherheitsgefängnis gesteckt. Außerdem erfährt Reacher, dass eine Ex-Prostituierte Geld von ihm will – offenbar hat er eine Tochter, die 15-jährige Samantha (Danika Yarosh). Reacher tut das, was er am besten kann: Er befreit Turner aus dem Gefängnis und macht sich mit ihr samt potentieller Tochter auf die Flucht, verfolgt von einem hocheffizienten Killer (Patrick Heusinger). Dabei decken Reacher und Turner Stück für Stück eine Verschwörung auf, die etwas mit der Vergangenheit des Einzelkämpfers zu tun hat …
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Ein weiteres Franchise mit Tom Cruise ("Die Mumie") - wobei der erste Teil wohl eher durchschnittlich erfolgreich war und ich ihn deshalb gar nicht auf dem Schirm hatte. Dieser Actioner erweist sich aber durchaus als temporeich und straff durchinszeniert, dass es Spaß macht ihn eben mal wegzukonsumieren. Allerdings wirkt er insgesamt doch sehr konstruiert und oberflächlich. Rein technisch mag das auch in Ordnung sein, aber es wirkt letztendlich einfach glatt und unnachhaltig. Man konsumiert den Streifen so weg, ohne sich groß zu fragen, was davon überhaupt Sinn macht. Diese Hollywood Glätte mag durchaus okay sein, ist aber im Nachgeschmack nicht wirklich aufregend. Wie eigentlich die meisten Filme der letzten Jahre unter der Beteiligung vom Hauptdarsteller und Produzenten Cruise.
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 5,5)


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