Sonntag, 8. Juli 2018
Jason Flemyngs 'Eat Locals'
Alle 50 Jahre treffen sich die Vampire Großbritanniens um über ihre Sorgen und Probleme zu diskutieren: Nahrungsvorräte, territoriale Ansprüche, neue Mitglieder. Trotz des abgelegenen Versammlungsortes bekommen die Vampire unverhofft Besuch. Sebastian (Billy Cook) fährt voller Erwartungen zu der verlassenen Farm, weil er sich eine aufregende Nacht mit der wunderschönen Vanessa (Eve Myles) erhofft. Doch er ist nicht der einzige ungebetene Gast. Auch eine Gruppe Vampirjäger hat von der Veranstaltung Wind bekommen. Die schwer bewaffnete Truppe liegt auf der Lauer, um die Blutsauger auszurotten. Als alle aufeinander treffen, ist das Chaos perfekt - und der Abend bis zum Tod ruiniert ...



Der Plot dieser Horrorkomödie klingt erst einmal vielversprechend, zumal England als Herkunftsland für schrägen Humor a la 'Shaun of the Dead' durchaus prädestiniert ist. Mich hat diese seltsam billig daherkommende Mischung um traditionelle Vampire und ihre Jäger allerdings wenig überzeugt. Es geht durchgehend um ein Belagerungs-Szenarium der beiden Endgegner, und den Leerlauf in der Handlung versucht man mit skurrilen Figuren und seichtem Humor zu überspielen. Das gelingt auch mal ganz ordentlich, meist wirkt das ganze aber einfach nur wie billiger Horror-Trash. Und das ist dann im Endergebnis auch für einen Indie-Film nur unterer Durchschnitt.
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 4,5)


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Sonntag, 8. Juli 2018
USS Indianapolis: Men of Courage (2016)
Pazifikkrieg, 1945. Das Kriegsschiff 'USS Indianapolis' unter Captain McVay (Nicolas Cage) ist auf einer gefährlichen Mission unterwegs: dem Transport der Atombombe 'Little Boy' nach Tinian. Auf dem Rückweg wird das Schiff von einem japanischen U-Boot torpediert und sinkt. Da die Mission streng geheim ist, kann kein S.O.S-Signal abgesetzt werden. Für die schiffbrüchige Crew in den schier unendlichen Weiten des Pazifiks beginnt ein fast aussichtloser Kampf ums Überleben. Die Männer sehen sich nicht nur extremen Durst und Hunger, sondern auch tödlichen Hai-Attacken ausgesetzt. Und mit jedem weiteren Tag schwindet die Hoffnung auf Rettung ...



Dass Nicolas Cage ("Lord of War") in der Auswahl seiner Film-Projekte nicht gerade mehr sonderlich wählerisch ist ist nicht neu. Dieser Kriegsfilm, beruhend auf wahren Ereignissen, gehört dabei aber eindeutig zu den besseren. Das Problem ist allerdings die etwas unausgeglichene Erzählweise, die viel erreichen will, schlussendlich aber reichlich zerfahren wirkt. Die Einleitung ist mehr als vielversprechend, der Mittelteil splittet sich in unterschiedlich spannende Parallelhandlungen im offenen Wasser, und am Ende zieht sich der Film mit überflüssigem Nachgeplänkel vor Gericht. Mit einem ausgeglicheneren Drehbuch, das die beklemmenden Momente an Bord und im Wasser besser herauskitzeln würde, hätte man ein durchaus überzeugendes Drama machen können. So bleibt ein eben mal solides Filmerlebnis, das mit seinen seltsam trashigen Special Effects auch nicht gerade glänzt. Trotzdem gerade noch okay.
Bewertung: 5,5/10


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Neu auf DVD:
Maze Runner 3 - Die Auserwählten in der Todeszone
Thomas (Dylan O'Brien), seine Freunde und die Widerstandskämpfer von The Right Arm haben sich der mächtigen Organisation WCKD gestellt und wissen nun, warum die „Auserwählten“ so hartnäckig verfolgt werden – in ihnen steckt der Schlüssel zu einem Heilmittel für ein Virus, das "der Brand" genannt wird und dem der Großteil der Menschheit bereits zum Opfer gefallen ist. Nach einem Kampf sind einige von Thomas‘ Freunden in die Hände der Organisation und deren skrupellosen Leiters Janson (Aidan Gillen) gefallen – doch Thomas kann nicht akzeptieren, dass sie zum Wohle anderer ihr Leben lassen sollen, und auch mit der zur Gegenseite gewechselten Teresa (Kaya Scodelario) hat er noch eine Rechnung offen. Mit seinen verbliebenen Mitstreitern macht sich Thomas auf den Weg in die Letzte Stadt, wo WCKD seinen Hauptsitz hat – und dieser Weg führt sie ausgerechnet dorthin, wo alles begann ...
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Schon die ersten beiden Teile überzeugten mit optischen Highlights und spannender Atmosphäre, konnten das grosse Ganze aber nicht wirklich erklären. Wer im dritten Teil auf schlüssige Antworten hofft wird auch hier enttäuscht sein. Dafür bietet man einmal mehr futuristische Action, die durchgehend Spass macht, allerdings immer mehr zum Selbstzweck verkommt. Viele Schaueffekte bringen die Erzählung nicht wirklich weiter, und der Zufall wird mehr als einmal gegen jede Logik bemüht. Das weiss immer noch bestens zu unterhalten, aber für einen finalen Abschlussfilm, der die Geschichte zu einem sinnvollen Ende bringen soll, enttäuscht das doch etwas. Trotzdem ist der Unterhaltungswert fürs junge Publikum nach wie vor hoch genug, um diese inhaltliche Schwächen weitestgehend zu überspielen.
Bewertung: 6.5/10 (Moviepilot Prognose 5,5)


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Samstag, 30. Juni 2018
Neu auf DVD:
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Nachdem Monate vergangen sind, ohne dass der Mörder ihrer Tochter ermittelt wurde, unternimmt Mildred Hayes (Frances McDormand) eine Aufsehen erregende Aktion: Sie bemalt drei Plakatwände an der Stadteinfahrt mit provozierenden Sprüchen, die an den städtischen Polizeichef, den ehrenwerten William Willoughby (Woody Harrelson), adressiert sind, um ihn zu zwingen, sich um den Fall zu kümmern. Als sich der stellvertretende Officer Jason Dixon (Sam Rockwell), ein Muttersöhnchen mit Hang zur Gewalt, einmischt, verschärft sich der Konflikt zwischen Mildred und den Ordnungshütern des verschlafenen Städtchens nur noch weiter ...



Gelobt, gefeiert, als Meisterwerk hingestellt und auch mit Oscars ausgezeichnet. Der Filmfreund wird an diesem Drama nicht vorbeikommen. Ob es dieser Lobhudelei aber standhalten kann ist zu bezweifeln. Schauspielerisch ist das natürlich ganz grosse Klasse, Frances McDormand ("Fargo") wurde zurecht ausgezeichnet, und Woody Harrelson ("Natural Born Killers") geht immer. Aber ist niemandem aufgefallen, wie ziellos der Plot an der eigentlichen Geschichte vorbeierzählt. Die Figuren dürfen ihr Skurrilsein voll ausleben, und die Inszenierung hat immer wieder überraschende Wendungen parat. Die Handlung bringt das nur bedingt weiter. Und wenn am Ende aus Feinden Freunde werden, die wissentlich ein Unschuldiger ins Visier nehmen, hat das schon etwas seltsam Absurdes. Einen würdigeren Abschluss hätte man dem Film, der formell durchaus Überdurchschnittliches zu bieten hat, schon gönnen können. So wirkt die Produktion doch etwas arg auf cool konstruiert. Sehenswert aber reichlich überbewertet!
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 8,5)


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Samstag, 23. Juni 2018
Neu auf DVD:
Singularity
Im Jahr 2020 stellt Elias van Dorne (John Cusack), CEO des weltweit größten Herstellers von Robotern, seine bisher mächtigste Erfindung vor: 'Kronos', einen Super-Computer, der das Ende aller Kriege bedeuten soll. Doch Kronos erkennt blitzschnell, dass der einzige Feind des weltweiten Friedens der Mensch selbst ist. Der Computer richtet alle Waffen und Roboter gegen die Menschheit und rottet diese über Nacht so gut wie aus. 97 Jahre später hat nur noch eine kleine Zahl von Menschen überlebt und versteckt sich tagein tagaus vor den Killer-Maschinen. Doch die beiden Teenies Andrew Davis (Julian Schaffner) und Calia (Jeannine Wacker) schließen sich zusammen, um in eine unbekannte Welt vorzustoßen, von der es heißt, dass es dort keine Roboter gebe. Sie brechen auf zu einer beschwerlichen und gefährlichen Reise, ohne zu wissen, ob es die neue Heimat überhaupt gibt ...



Wirklich aufregend ist die Geschichte nun nicht. Die Anleihen bei "Tribute von Panem" oder auch dem "Terminator" werden überdeutlich in ein Low Budget Projekt zwischen kitschigem Erzähler im Off, Teenager-Kammerspiel und dem seltsam durchgeknallten Wissenschaftler inszeniert. Wobei man wissen muss, dass John Cusack ("2012") in der Rolle als wahnsinniger Entwickler der Roboter, die die Menschen ausrotten wollen, erst Jahre später in den Film ergänzt wurde. Diesen Bruch merkt man der Geschichte allerdings auch an, weil seine Auftritte keine wirkliche Bindung zum Hauptplot haben. Der bringt zwischendurch ein paar dramatische Auftritte von Robotern und bösen Menschen, letztendlich wird aber doch meist philosophiert über das Ende der Welt. Für das Erstlingswerk eines ambitionierten Jung-Regisseurs durchaus interessant, insgesamt aber doch eher ein bisschen zu einfach gestrickt für den Zuschauer.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 3)


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Sonntag, 17. Juni 2018
Neu auf DVD:
The Disaster Artist
Tommy Wiseau (James Franco) und Greg Sestero (Dave Franco) lernen sich in einer Schauspielschule kennen und werden über ihre gemeinsame Bewunderung für James Dean und ihren geteilten Traum von einer Karriere in Hollywood schnell Freunde. Greg bewundert Tommy für seine Furchtlosigkeit auf der Bühne und dafür, dass er niemals aufgibt, allerdings wird den beiden schnell klargemacht, dass sie keine Chancen auf eine Schauspielkarriere haben. Da kommt ihnen eine Idee: Warum nicht einfach einen eigenen Film drehen? Tommy schreibt das Drehbuch, kauft von seinem eigenen Geld das nötige Equipment und heuert eine Filmcrew an – und schon kann die Produktion beginnen. Doch schnell stellt sich heraus, dass Tommy, der Hauptdarsteller, Produzent, Regisseur und Autor in Personalunion ist, keine Ahnung vom Filmemachen hat, was aber nicht bedeutet, dass er sich vom erfahrenen Script Supervisor Sandy Schklair (Seth Rogen), der einzigen Stimme der Vernunft, reinreden ließe …
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Wenn man den vollmundig positiven Kommentaren glauben soll, dann erwartet man hier eine abgedrehte Slapstick Parodie aufs Film-Business mit dem Potential zum absoluten Kultfilm. Tatsächlich entpuppt sich der Streifen als solides Drama mit Hang zur Skurrilität. Der Film ist ordentlich inszeniert, mehr als überzeugend gespielt und hat auch seine brillianten Momente. Vor allem wenn Regisseur und Hauptdarsteller James Franco ("Planet der Affen: Prevolution") eine One-Man-Performance vor der Kamera des Films im Film abliefert überzeugt die Produktion. Und sein kleiner Bruder Dave Franco ("Nerve") kann ohnehin besser als man ihm zutrauen würde. Trotzdem waren meine Erwartung an den Streifen nach all der Lobhudelei eine ganz andere. Irgendwo ist doch einiges an Potential auf der Strecke liegengeblieben. Insgesamt durchaus noch okay.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 7)


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