Sonntag, 11. September 2016
Tiefe Wasser (2013)
Leistungsschwimmer Kuba (Mateusz Banasiuk) steht unter Druck. Seine Mutter möchte ihren Sohn für sich haben und will, dass Freundin Sylwia (Marta Nieradkiewicz) auszieht. Sein Trainer will, dass er sich mehr anstrengt. Doch Kuba trifft keine Entscheidungen und entzieht sich den Erwartungen. Dass er leistungssteigernde Mittel nimmt, behält er ebenso für sich wie den schnellen Sex mit Männern im Klo der Schwimmhalle. Als er in einer Kunstgalerie Michal (Bartosz Gelner) kennen lernt, scheint zum ersten Mal in Kubas Leben die Möglichkeit auf, sich in einen Mann verlieben. Untertauchen und widerstandslos durchs Leben zu gleiten, funktionieren nicht mehr als Strategie. Sylwia schöpft Verdacht, seine Mutter kann nicht loslassen und für Michal ist kein Platz in seinem Leben reserviert. Verzweifelt sucht Kuba eine Möglichkeit, sich freizuschwimmen.



Wer braucht denn schon eine deutsche Synchronisation, wenn die symbolische Bildsprache für sich steht. Die Geschichte selbst ist ohnehin schnell erzählt. Ein Schwimmer fühlt sich in seiner heterosexuellen Beziehung eingeengt und entdeckt die Homosexualität für sich. Brisanz bekommt das Ganze höchstens durch den politischen Hintergrund des homophoben Polens. Die Inszenierung bleibt dabei behäbig und schwermütig, und sie verharrt vielleicht das ein oder andere Mal zu sehr in der Momentaufnahme. Dennoch kann das Coming Out Drama in seiner offenen Direktheit gefallen, was nicht zuletzt an dem differenzierten Spiel von Hauptdarsteller Mateusz Banasiuk ("Alles, was ich liebe") liegen mag.
Bewertung: 6/10


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Nick Knattertons Abenteuer - Der Raub der Gloria Nylon (1959)
Der große Detektiv Nick Knatterton (Karl Lieffen) ist zur Stelle bei einem unlösbar geltenden Fall: Gloria Nylon (Susanne Cramer), die Tochter des Millionärs Lucius Xaver Nylon (Martin Hirthe) ist entführt worden. Hinter der Tat stecken die Gangsterchefin Virginia Peng (Maria Sebaldt) und die Ganoven Tresor-Otto (Wolfgang Wahl) und Bobby Schnieke (Gert Wiedenhofen). Ein derart Aufsehen erregender Fall lockt die Presse. Reporter Eddie Schulz (Hans von Borsody) ist hautnah dabei, als Nick Knatterton ermittelt. Eine spektakuläre Story für die Zeitung winkt ...



Seinem Zeitgeist mag dieser skurrile Kriminalfilm von 1959 ja gerecht werden. Die heitere, slapstickartige Erzählweise kann aus nostalgischer Blickweise auch nach über 55 Jahren noch amüsieren. Zumal die Besetzung mit u.a. Günter Pfitzmann ("Praxis Bülowbogen") oder auch Gert Fröbe ("Goldfinger") auch einige interessante Namen aufweist, die man heute noch kennen könnte. Der Comic-Vorlage wird die Produktion allerdings so gar nicht gerecht. Auf die schon absurden Erfindungen, die röntgenartige Perspektive des Zuschauers und die erklärende Stimme aus dem Off verzichtet man völlig, so dass die gerade erst erschienene DVD nicht mehr und nicht weniger ist as ein überdrehtes 1950er Krimi-Lustspiel. Und Karl Lieffen ("Otto - Der Film") als Detektiv Knatterton überzeugt auch nur bedingt.
Bewertung: 5/10


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