Sonntag, 22. Januar 2017
Neu auf DVD:
Nerve - Traust du dich?
Nervenkitzel pur: In einem Onlinespiel riskiert ein Mädchen bei immer gefährlicheren Aufgaben bald ihr Leben! Bist du Player oder Watcher? Auf Vees (Emma Roberts) High-School gibt es so gut wie kein anderes Gesprächsthema mehr als die immer riskanter werdenden Challenges, die das illegale Online-Game 'Nerve' seinen Spielern stellt. Um einmal so wie ihre Freundin Sydney (Emily Meade) im Mittelpunkt zu stehen, meldet sich die eher schüchterne Vee kurzentschlossen selbst bei 'Nerve' an. Angetrieben vom Kick des Verbotenen, bricht Vee mit ihrem ebenso attraktiven wie mysteriösen neuen Game-Partner Ian (Dave Franco) schnell alle Tabus. Keine Challenge ist ihnen zu riskant. Über Nacht werden Vee und Ian die Sensation des immer gefährlicher werdenden Spiels. Doch als Vee herausfindet, dass ihre gesamten Social-Media-Accounts gehackt wurden, und versucht, aus dem Spiel wieder auszusteigen, muss sie feststellen, dass es dafür längst zu spät ist ...



Was für ein krasser, mindfucking Livestyle-Actioner, der den Nerv der Internet-Zeit trifft und zu einem stylischen Thriller übersteigert. Die Inszenierung, das Timing, die Lichtgestaltung und der postmoderne Soundtrack machen diesen Streifen von der ersten Minuten an zum smarten 'Feelgood' Spass, der geschickt mit den virtuellen Trends wie Livestream, Like-Challenges und Follower-Charts spielt. Schon mit der ersten Begegnung zwischen der süssen Emma Roberts ("Wir sind die Millers") und dem mehr als obercoolen Dave Franco ("Bad Neighbors") - sie muss ihn küssen als Challenge, er performt Roy Orbison für sie - ist man auf der Seite der beiden Player. Und mit jeder sich immer mehr steigernden Herausforderung fiebert man auch als Aussenstehender immer mehr mit. Das ist äusserst packend im trendigen YouTube-Style und mit überhöhtem Tempo in Szene gesetzt. Dass zum Ende hin sowohl das pseudomässige Techno-Blabla mit Darknet als auch die kitschige Übersteigerung der Socialmedia-Grundidee völlig ausser Kontrolle gerät, muss man dann allerdings als künstlerische Hollywood-Freiheit hinnehmen. Aber das ist auch nur konsequent und bremst die absolute Coolness der Inszenierung zu keinen Zeitpunkt aus. Kann man gleich ein zweites mal anschauen und abfeiern. Wow!
Bewertung: 9/10 (Moviepilot Prognose 5)


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