Samstag, 14. Juli 2018
Neu auf DVD:
Fack ju Göhte 3 - Final Fack
Homo Faber, Kurvendiskussion, Asbest in den Toiletten. An der Goethe-Gesamtschule herrscht Stress: Zeki Müller (Elyas M'Barek) will Chantal (Jella Haase), Danger (Max von der Groeben), Zeynep (Gizem Emre), Burak (Aram Arami) und die anderen Schüler zum Abitur peitschen, doch die Chaosklasse ist wenig kooperativ. Denn die nette Dame vom Berufsinformationszentrum (BiZ) hat ihnen die Zukunftsaussichten ordentlich vermiest. Nun erreicht das Frustrationslevel ganz neue Höhen, was sich in maximaler Leistungsverweigerung und Schülereskalation äußert. Kann Herr Müller auch Motivation? Direktorin Gudrun Gerster (Katja Riemann) jedenfalls ist keine große Hilfe, seit sie mit dem Bildungsministerium im Clinch liegt und als letzte Gesamtschule des Bundeslandes mit Imageproblemen zu kämpfen hat, an denen die Problemschüler nicht ganz unschuldig sind. Wenigstens bekommt Zeki Müller Unterstützung von Neuzugang Biggi Enzberger (Sandra Hüller), die ihm bei einem Anti-Mobbing-Seminar aushilft.



"... Vielleicht bewegt der Film deshalb die Massen seit drei Teilen ins Kino, weil er viel näher an ihnen dran ist als viele öffentlich-rechtlichen intellektuellen Konfliktdramen. Egal wie absurd übersteigert der Plot daherkommt, seine handelnden Personen gehen uns irgendwo auch nahe, weil sie im Grunde gar nicht so weit so weit sind mit ihren oberflächlichen Weisheiten über das Sich-selbst-finden und den Glauben an die eigenen Chancen im Leben. So ist es bei allen Unsinnigkeiten doch ergreifend, wenn alle am Ende zu "One moment in time" versuchen das beste aus ihren Möglichkeiten zu machen ..."
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 4)


Meinen ausführlichen Kommentar zum Film gibt es HIER

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Freitag, 13. Juli 2018
Neu auf DVD:
Darren Aronofskys 'Mother!'
Ein Dichter (Javier Bardem) und seine junge Ehefrau (Jennifer Lawrence) leben allein in einem großen viktorianischen Haus auf dem Land. Eines Tages steht ein fremder Mann (Ed Harris) und kurz darauf dessen Gattin (Michelle Pfeiffer) vor der Tür, die der Dichter beide begeistert einlädt, bei ihnen zu wohnen. Als überraschend auch noch die Söhne (Domhnall Gleeson und Brian Gleeson) des Ehepaars auftauchen, eskalieren die Spannungen im Haus. Im Streit bringt ein Sohn den anderen um. Durch den tragischen Vorfall inspiriert, verfasst der Dichter ein Werk, das nicht nur mit einem renommierten Preis bedacht wird, sondern ihm schlagartig großen Kultstatus und Ruhm verschafft. Seine mittlerweile schwangere Frau sieht sich mit einer immer aggressiver werdenden Fangemeinde konfrontiert, die sich bald als unberechenbare Bedrohung entpuppt.



Um der Kontroverse wissend, die diese jüngste Produktion von Darren Aronofsky ("Black Swan") mit sich bringt, habe ich mich von Anfang an einer Interpretation verweigert. Auf der atmosphärischen Ebene überzeugt der Film vollends. Er bietet klaustrophobischen Horror, konsequent aus der Sicht der Frau erzählt, der immer absurdere Züge annimmt. Am Anfang mag man noch glauben, wenn immer mehr Menschen aus seltsamen Gründen das Haus belagern. Wenn es dann am Ende zu schützengrabenähnlichen Kriegszuständen kommt und die Menschen sektenartig das Haus zerlegen verlässt das Werk endgültig die Realität. Damit macht die Geschichte auf der ersten Erzählebene nun absolut keinen Sinn mehr. Und auf allen anderen Metaebenen gibt es derart viel Interpretationsspielraum, dass der Zuschauer kaum eine Chance hat, dem inneren Plot wirklich auf die Spur zu kommen. Was bleibt ist letztlich ein opulentes, emotional herausragendes Kinowerk, dass sein volle Wucht bis zum "Rosemarys Baby"-ähnlichen Schluss perfekt entfalten kann. Man muss ja nicht immer alles verstehen.
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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Sonntag, 8. Juli 2018
Jason Flemyngs 'Eat Locals'
Alle 50 Jahre treffen sich die Vampire Großbritanniens um über ihre Sorgen und Probleme zu diskutieren: Nahrungsvorräte, territoriale Ansprüche, neue Mitglieder. Trotz des abgelegenen Versammlungsortes bekommen die Vampire unverhofft Besuch. Sebastian (Billy Cook) fährt voller Erwartungen zu der verlassenen Farm, weil er sich eine aufregende Nacht mit der wunderschönen Vanessa (Eve Myles) erhofft. Doch er ist nicht der einzige ungebetene Gast. Auch eine Gruppe Vampirjäger hat von der Veranstaltung Wind bekommen. Die schwer bewaffnete Truppe liegt auf der Lauer, um die Blutsauger auszurotten. Als alle aufeinander treffen, ist das Chaos perfekt - und der Abend bis zum Tod ruiniert ...



Der Plot dieser Horrorkomödie klingt erst einmal vielversprechend, zumal England als Herkunftsland für schrägen Humor a la 'Shaun of the Dead' durchaus prädestiniert ist. Mich hat diese seltsam billig daherkommende Mischung um traditionelle Vampire und ihre Jäger allerdings wenig überzeugt. Es geht durchgehend um ein Belagerungs-Szenarium der beiden Endgegner, und den Leerlauf in der Handlung versucht man mit skurrilen Figuren und seichtem Humor zu überspielen. Das gelingt auch mal ganz ordentlich, meist wirkt das ganze aber einfach nur wie billiger Horror-Trash. Und das ist dann im Endergebnis auch für einen Indie-Film nur unterer Durchschnitt.
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 4,5)


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Sonntag, 8. Juli 2018
USS Indianapolis: Men of Courage (2016)
Pazifikkrieg, 1945. Das Kriegsschiff 'USS Indianapolis' unter Captain McVay (Nicolas Cage) ist auf einer gefährlichen Mission unterwegs: dem Transport der Atombombe 'Little Boy' nach Tinian. Auf dem Rückweg wird das Schiff von einem japanischen U-Boot torpediert und sinkt. Da die Mission streng geheim ist, kann kein S.O.S-Signal abgesetzt werden. Für die schiffbrüchige Crew in den schier unendlichen Weiten des Pazifiks beginnt ein fast aussichtloser Kampf ums Überleben. Die Männer sehen sich nicht nur extremen Durst und Hunger, sondern auch tödlichen Hai-Attacken ausgesetzt. Und mit jedem weiteren Tag schwindet die Hoffnung auf Rettung ...



Dass Nicolas Cage ("Lord of War") in der Auswahl seiner Film-Projekte nicht gerade mehr sonderlich wählerisch ist ist nicht neu. Dieser Kriegsfilm, beruhend auf wahren Ereignissen, gehört dabei aber eindeutig zu den besseren. Das Problem ist allerdings die etwas unausgeglichene Erzählweise, die viel erreichen will, schlussendlich aber reichlich zerfahren wirkt. Die Einleitung ist mehr als vielversprechend, der Mittelteil splittet sich in unterschiedlich spannende Parallelhandlungen im offenen Wasser, und am Ende zieht sich der Film mit überflüssigem Nachgeplänkel vor Gericht. Mit einem ausgeglicheneren Drehbuch, das die beklemmenden Momente an Bord und im Wasser besser herauskitzeln würde, hätte man ein durchaus überzeugendes Drama machen können. So bleibt ein eben mal solides Filmerlebnis, das mit seinen seltsam trashigen Special Effects auch nicht gerade glänzt. Trotzdem gerade noch okay.
Bewertung: 5,5/10


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Neu auf DVD:
Maze Runner 3 - Die Auserwählten in der Todeszone
Thomas (Dylan O'Brien), seine Freunde und die Widerstandskämpfer von The Right Arm haben sich der mächtigen Organisation WCKD gestellt und wissen nun, warum die „Auserwählten“ so hartnäckig verfolgt werden – in ihnen steckt der Schlüssel zu einem Heilmittel für ein Virus, das "der Brand" genannt wird und dem der Großteil der Menschheit bereits zum Opfer gefallen ist. Nach einem Kampf sind einige von Thomas‘ Freunden in die Hände der Organisation und deren skrupellosen Leiters Janson (Aidan Gillen) gefallen – doch Thomas kann nicht akzeptieren, dass sie zum Wohle anderer ihr Leben lassen sollen, und auch mit der zur Gegenseite gewechselten Teresa (Kaya Scodelario) hat er noch eine Rechnung offen. Mit seinen verbliebenen Mitstreitern macht sich Thomas auf den Weg in die Letzte Stadt, wo WCKD seinen Hauptsitz hat – und dieser Weg führt sie ausgerechnet dorthin, wo alles begann ...
http://www.filmstarts.de



Schon die ersten beiden Teile überzeugten mit optischen Highlights und spannender Atmosphäre, konnten das grosse Ganze aber nicht wirklich erklären. Wer im dritten Teil auf schlüssige Antworten hofft wird auch hier enttäuscht sein. Dafür bietet man einmal mehr futuristische Action, die durchgehend Spass macht, allerdings immer mehr zum Selbstzweck verkommt. Viele Schaueffekte bringen die Erzählung nicht wirklich weiter, und der Zufall wird mehr als einmal gegen jede Logik bemüht. Das weiss immer noch bestens zu unterhalten, aber für einen finalen Abschlussfilm, der die Geschichte zu einem sinnvollen Ende bringen soll, enttäuscht das doch etwas. Trotzdem ist der Unterhaltungswert fürs junge Publikum nach wie vor hoch genug, um diese inhaltliche Schwächen weitestgehend zu überspielen.
Bewertung: 6.5/10 (Moviepilot Prognose 5,5)


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Samstag, 30. Juni 2018
Neu auf DVD:
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Nachdem Monate vergangen sind, ohne dass der Mörder ihrer Tochter ermittelt wurde, unternimmt Mildred Hayes (Frances McDormand) eine Aufsehen erregende Aktion: Sie bemalt drei Plakatwände an der Stadteinfahrt mit provozierenden Sprüchen, die an den städtischen Polizeichef, den ehrenwerten William Willoughby (Woody Harrelson), adressiert sind, um ihn zu zwingen, sich um den Fall zu kümmern. Als sich der stellvertretende Officer Jason Dixon (Sam Rockwell), ein Muttersöhnchen mit Hang zur Gewalt, einmischt, verschärft sich der Konflikt zwischen Mildred und den Ordnungshütern des verschlafenen Städtchens nur noch weiter ...



Gelobt, gefeiert, als Meisterwerk hingestellt und auch mit Oscars ausgezeichnet. Der Filmfreund wird an diesem Drama nicht vorbeikommen. Ob es dieser Lobhudelei aber standhalten kann ist zu bezweifeln. Schauspielerisch ist das natürlich ganz grosse Klasse, Frances McDormand ("Fargo") wurde zurecht ausgezeichnet, und Woody Harrelson ("Natural Born Killers") geht immer. Aber ist niemandem aufgefallen, wie ziellos der Plot an der eigentlichen Geschichte vorbeierzählt. Die Figuren dürfen ihr Skurrilsein voll ausleben, und die Inszenierung hat immer wieder überraschende Wendungen parat. Die Handlung bringt das nur bedingt weiter. Und wenn am Ende aus Feinden Freunde werden, die wissentlich ein Unschuldiger ins Visier nehmen, hat das schon etwas seltsam Absurdes. Einen würdigeren Abschluss hätte man dem Film, der formell durchaus Überdurchschnittliches zu bieten hat, schon gönnen können. So wirkt die Produktion doch etwas arg auf cool konstruiert. Sehenswert aber reichlich überbewertet!
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 8,5)


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