Donnerstag, 21. Juli 2016
Star Trek 3 - Beyond
Die Crew der U.S.S. Enterprise befindet sich mitten auf einer fünfjährigen Mission, um in den Weiten des Weltalls nach fremden Lebensformen zu suchen. Inzwischen haben sich Routine und Langeweile in den Alltag eingeschlichen. Der amtsmüde Captain James T. Kirk (Chris Pine) plant, nach Abschluss der Reise als Vizepräsident der gigantischen Föderationsraumstation Yorktown anzuheuern, während der Erste Offizier Spock (Zachary Quinto) vom Tod des Botschafters Spock (Leonard Nimoy) erfährt, an dessen Stelle er das Erbe Vulkans bewahren will. Auf dem Weg zum lebensfeindlichen Planeten Altamid gerät die Enterprise allerdings in eine Falle: Der brandgefährliche Schurke Krall (Idris Elba) attackiert sie mit einer mächtigen Biowaffe und zwingt sie zu einer Bruchlandung. Während der größte Teil der Mannschaft um Lieutenant Uhura (Zoe Saldana) und Steuermann Sulu (John Cho) in Gefangenschaft gerät, können sich Kirk, Spock, Chefingenieur Scotty (Simon Pegg), Schiffsarzt „Pille“ McCoy (Karl Urban) und Navigator Chekov (Anton Yelchin) in Rettungskapseln absetzen und versuchen, die anderen zu befreien.
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Der erste der "Star Trek Reloaded" Filme war insofern herausragend, weil er die alte Reihe entstaubte und dabei ihren ursprünglichen Glanz hervorbringen konnte. Gerade die neue Besetzung der alten Charaktäre war phänomenal. Damit konnte der zweite Teil nun aber nicht mehr überraschen, und so musste man sich dort auf Gaststar Benedict Cumberbatch und ein noch grösseres Action Feuerwerk verlassen - was letztlich nur teilweise überzeugte. Für die jetzige Fortsetzung übergab der Produzent J.J. Abrams ("Star Wars: EP VII") die Aufgabe der Regie an Justin Lin ("Fast & Furious") und überliess das Drehbuch neben dem Co-Autor Doug Jung (der im Film auch Sulus Lebenspartner Ben spielt) dem "Scotty"-Darsteller Simon Pegg, der bereits mit seiner "Blut und Cornetto Triologie" sein Talent hinter den Kulissen bewies und sich voller Eifer auf die Arbeit stürzte.

Dass der Action-Teil überzeugen würde, war bei einer Inszenierung von Regisseur Justin Lin durchaus abzusehen. Ein derartig rasantes Feuerwerk, wie er letztendlich abliefert, geht jedoch weit über jede Erwartung hinaus. Die Enterprise zum Abstürzen zu bringen ist z.B. kein besonderer Einfall mehr, aber wie sie sie hier zerstören ist einfach nur grandios in Szene gesetzt. Angefangen von den riesigen feindlichen Schwärmen, die sich auch durch die Wand fräsen, um an Bord zu gelangen, bis zur Zerlegung des Schiffes in seine Einzelteile liefert man grandiose Schauwerke im Stakkato-Tempo. Auch danach wird das Tempo hochgehalten, um ohne grosse Unterbrechung von einem optischen Höhepunkt zum nächsten zu eilen.



Umso wichtiger ist es, ein überzeugende Geschichte zu erzählen, damit das Effekt Gewitter nicht zu sehr zu einer Nummernrevue verkommt. Was insofern schon problematisch ist, weil man nach 50 Jahren Franchise das Science Fiction Rad nicht neu erfinden kann (was die Fans ohnehin kaum akzeptiert hätten). Und hier gelingt es den Autoren um Simon Pegg tatsächlich immer wieder das Star Trek Feeling in die Handlung zu bringen. Jede der liebgewonnenen Figuren bekommt seine ganz besonderen Momente, die sich perfekt in die Handlung integrieren. Der besondere Clue dabei ist, die Mannschaft kurzzeitig auseinanderzureissen, was zu einigen ungewöhnlichen Team-Konstellationen führt. So kann sich der heisspornige Captain mit dem hypernervösen Chekov auseinandersetzen. Eine Kombination von Sulu und Uhura hat man so auch noch nicht zusammen in Action erlebt. Die congenialen Wortgefechte zwischen Mister Spock und dem zynischen McCoy gehören von jeher zu den Klassikern der Serie und werden hier nochmal kräftig ausgelebt. Und dass Simon Pegg sich die pointiertesten Dialoge als Scotty quasi selbst auf den Leib schreibt überrascht eigentlich auch wenig.

Gerade diese liebevollen Einzelmomente ganz im Sinne des Original sind es, die "Beyond" von dem eher sterilen Vorgänger unterscheidet. So leidet Kirk kurzzeitig an eine Art Raumkoller, und Spock reagiert wehmütig auf den Verlust seines Alter Ego (eine Reminiszenz an den kürzlich verstorbenen Leonard Nimoy und die alte Crew). Das alles setzt sich zu einer grandiosen Achterbahn-Fahrt durch das Weltall zusammen, zwar nicht in ganz unbekannten Galaxien, aber dennoch manches Mal in neuen Grenzbereiche. Hinzu kommt ein epischer Score von Michael Giacchino ("Jurassic World"), der so manches Mal an das andere Weltraum Franchise erinnert, das Abenteuer hier dafür aber noch auf eine ganz andere Ebene hieven kann. Alles in allem ein wirklich grandioses Comeback der Star Trek Saga, das sowohl die Trekkies aber auch die Blockbuster Fans vollends begeistern sollte. Wirklich Faszinierend!
Bewertung: 9/10