Samstag, 4. Februar 2017
Neu auf DVD:
Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit
Mai 1945. Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende, nicht jedoch für ein knappes Dutzend junger Soldaten aus Deutschland. Eigentlich fast noch Kinder, sind sie jetzt Kriegsgefangene in Dänemark und für ein Himmelfahrtskommando eingeteilt: die Säuberung eines Nordseestrandes von 45.000 Nazi-Tretminen. Weder ausgebildet noch ausgerüstet und völlig ohne technische Hilfsgeräte müssen sie sich Stück für Stück durch den Sand quälen. Wo die nächste Mine liegt oder wo diese explodieren wird, ist ungewiss. Es beginnt eine schier unlösbare Aufgabe, jeder Schritt im Sand könnte der letzte sein ...



"Land of mine" ist der inoffiziell zweite Beitrag, der es dieses Jahr zu einer "Oscar" Nominierung als bester fremdsprachiger Film gebracht hat. Auch wenn es sich um eine dänische Produktion handelt, wurde das Nachkriegsdrama auch mit dem ZDF produziert. Dabei geht es um ein unrühmlichen Abschnitt der dänischen Geschichte nach dem zweiten Weltkrieg, in dem heranwachsende Jungs als Kriegsgefangene verbotenerweise zur Minenbeseitigung herangezogen werden. Auch wenn Roland Møller ("Northwest") als ihr innerlich zerrissener Antreiber eine mehr als grandiose Vorstellung zwischen Mitleid und Hass gibt, liegt der Focus provokanterweise auf den deutschen Jungs, die unschuldig aus ihrer Umgebung gerissen werden und sich mit ihrer Überforderung und der Lebensgefahr auseinandersetzen müssen. Vor allem der zurückhaltend aufspielende Jonas Hofman ("Freistatt") gibt einmal mehr eine überzeugende Leistung als der Jungspund, der mit dem dänischen Offizier einen fast schon freundschaftlichen Kontakt aufbaut. Daneben ist es der erneut grossartige Joel Basman ("Wir sind jung. Wir sind stark."), der sich mit seiner forschen Art aus der Gruppe der Jugendlichen herausspielt. Der Regisseur Martin Zandvliet ("The Outside") gelingt es mit der Zeit aber durchaus, das Interesse an der gesamten Gruppe aufzubauen, die bei jedem Einsatz um ihr Leben zittern muss und doch ihre kindliche Lebensfreude nicht völlig verliert. Nach einem behäbigen Anfang entwickelt sich eine bedrückende Stimmung zwischen Anspannung und Hoffnung, die sich immer mehr steigert bis zum überraschend drastischen Ende. Spätestens dann muss man dem Film bescheinigen, dass er seine zahlreichen Festival-Preise und die Nominierung mehr als verdient hat. Herausragend!
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 8)