Samstag, 23. September 2017
RTL Eventfilm: Starfighter
Deutschland in den 'Swinging Sixties'. Die Bundeswehr rüstet sich mit dem hochmodernen Kampfjet 'Starfighter' aus. Die Piloten der Luftwaffe, unter ihnen der draufgängerische Harry Schäfer (Steve Windolf) und sein Kumpel Richie Weichert (Frederick Lau), sind die Stars der Streitkräfte. Doch die Faszination für den schnellsten Kampfjet der Welt steht einer dramatischen Unglücksserie gegenüber: Reihenweise stürzen Piloten mit dem 'Starfighter' in den Tod. Offiziell werden die Katastrophen auf menschliches Versagen zurückgeführt. Doch Harrys Frau Betti (Picco von Groote) glaubt nicht daran - und nach einem weiteren folgenschweren Unfall nimmt sie, unterstützt von ihrer Freundin Helga Waldek (Alice Dwyer), den Kampf gegen ein scheinbar übermächtiges Bündnis aus Politik, Militär und Wirtschaft auf.



Eben mal den RTL Eventfilm von 2015 auf BluRay ausgegraben, und ich muss immer noch sagen, dass er durchaus als überdurchschnittlicher Fernsehfilm durchgeht. Die wahren Begebenheiten aus den späten 60ern sind brisant, die aufwendige filmische Aufarbeitung überraschend schlüssig und klischeearm. Auch die Inszenierung passt in der Balance zwischen Drama und Unterhaltung, ohne zu kitschig daherzukommen. Allein dass man eine der Hauptfiguren im Off verunglücken lässt, ohne dass man es bildgewaltig ausschlachtet, spricht für eine andere Herangehensweise an den Stoff. In der Schauspieleriege überrascht Steve Windolf ("Doc meets Dorf") als smarter Tom Cruise "Top Gun" Ersatz, und auch Picco von Groote ("Duell der Brüder") überzeugt als kämpferische Frau der End-60er. Zudem ist auch Frederick Lau ("Victoria") dabei, den man eher aus erfolgreichen Kinofilmen kennt. Insgesamt also genügend Gründe, dass man der bildgewaltigen TV Produktion eine (zweite) Chance geben kann.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 5,5)


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Sonntag, 10. September 2017
Neu auf DVD:
Jordan Peeles 'Get out'
Ein Landhaus im Grünen, ein Wochenende bei den Schwiegereltern in spe, der Empfang ist herzlich, vielleicht eine Spur zu herzlich. Schnell muss Chris Washington (Daniel Kaluuya aus 'Sicario') feststellen, dass mit der Familie seiner Freundin Rose Armitage (Allison Williams aus der Serie 'Girls') etwas nicht stimmt. Bizarre Zwischenfälle auf dem Anwesen ihrer Eltern Dean (Bradley Whitford) und Missy (Catherine Keener) verwandeln den vermeintlich entspannten Antrittsbesuch unversehens in einen ausgewachsenen Alptraum für den Familien-Neuling ...




Im Grunde haben wir einen äusserst simplen, wenn auch clever gestalteten, Horror-Thriller, der über weite Strecken eine spannende Atmosphäre aufbaut, ohne sich zu früh zu verraten. Man hängt gebannt an den Geschehnissen, die oberflächlich doch so normal wirken, in ihrer Darstellung aber bedrohlich seltsam rüberkommen. Dass man sich thematisch weit weg von den üblichen Genre-Klischees bewegt macht den Film durchaus zu einem ungewöhnlichen Thriller. Für den losgelösten Hype bewegt er sich allerdings viel zu sehr in Schwarzweiss-Malerei, heisst die Schwarzen sind allesamt gut und die Weissen konsequent böse. Die mögliche Doppelbödigkeit, die der Stoff hergibt, spart er sich völlig aus. Das muss grundsätzlich erstmal nicht so schlimm sein, ist aber bedauerlich bei dem Potential. Dennoch ein ungewöhnlicher und auch unbedingt sehenswerter Horror-Streifen, der den Mainstream perfekt bedient.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7)


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Freitag, 1. September 2017
Neu auf DVD:
Kong - Skull Island
Ein sehr vielfältiges Team aus Wissenschaftlern, Soldaten und Abenteurern, wagt sich gemeinsam auf eine unerforschte Pazifikinsel. Doch die Insel birgt nicht nur Naturschönheiten, sondern auch große Gefahren, weil die Entdecker nicht ahnen, dass sie in das Revier des gewaltigen 'Kong' eindringen. Weitab von der Zivilisation kommt es dort zur ultimativen Konfrontation zwischen Mensch und Natur. Schnell entwickelt sich die Forschungsreise zum Überlebenskampf, in dem es nur noch darum geht, dem urweltlichen Eden zu entkommen - denn Menschen haben dort nichts verloren ...



Der Actioner wird seinem Ruf absolut gerecht und erweist sich als ziemlich mies. Das liegt erst einmal daran, dass mehr als ein Dutzend namhaft besetzter Figuren in den Dschungel hineingeschleudert werden, ohne dass es auch nur bei einer von ihnen ernsthaft näher erklärt wird. Sie sind einfach da, bombardieren das Dickicht im Stil von "Apokalypse Now" und erwecken das vermeintliche Monster, das sofort in voller Grösse zuschlägt. Jede weitere Handlung wirkt derart an den Haaren herbeigezogen, dass sie nicht einmal zur Überleitung in die nächsten Krawall-Sequenz taugt. Anstatt zum rettenden Ufer zu eilen marschiert der Trupp in die entgegengesetzte Richtung und opfert unzählige Männer, um einen Soldaten zu retten, der längst gefressen ist. Und selbst die ganzen Action-Effekt-Szenen wirken derart konstruiert und aufgesetzt, dass es dem Zuschauer kaum Freude macht, wenn wieder mal irgendeine Person von irgendwas gefressen wird, weil die Handlung gerade lahmt. Da hilft auch der Hang zu ein wenig "King Kong und die weisse Frau" überhaupt nicht. Nur am Rande: mit der Frau in der Faust würgt unser mutierter Gorilla erstmal minutenlang im Rachen des Was-Auch-Immer Monsters. Und in demselben "Tal des Todes" gibt es auch ständig die Gelegenheit, dass irgendetwas anschlussfehlerreich explodiert. Und alles nur, um die Handlung irgendwie in hektischer Bewegung zu halten. Kann man machen, aber bitte nicht derart plump. Der grösste Fehler dieses No-Brainers scheint jedoch, dass man den Trash mit Mega-Budget ernsthaft als weiteres Remake vom grossen "King Kong" verkaufen will. Das hat der Film-Klassiker von 1932 wirklich nicht verdient. Immerhin hat die bizarre Inszenierung genügend einzelne Schaumomente, die den Streifen irgendwo auf seltsame Weile noch interessant machen. Das rechtfertigt vielleicht gerade noch die übertriebene Punktwertung.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 7)


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Samstag, 5. August 2017
Planet der Affen: Survival
Der Krieg, den Koba (Toby Kebbell) mit den von der Seuche stark dezimierten Menschen angezettelt hat, ist in vollem Gange. Affen-Anführer Caesar (Andy Serkis) geht es dabei gar nicht länger ums Gewinnen, er will lediglich einen Weg finden, wie er mit seinem Stamm in Frieden leben kann. Doch eine Spezialeinheit unter Führung des brutalen Colonel (Woody Harrelson) will Caesar um jeden Preis tot sehen und so werden im Urwald vor den Toren San Franciscos weiterhin blutige Gefechte ausgetragen, die in einem heimtückischen Anschlag auf das geheime Versteck der Affen gipfeln, das ein Verräter preisgegeben hat. Nun gärt in dem sonst friedliebenden Caesar das Bedürfnis nach Rache und mit seiner rechten Hand Rocket (Terry Notary) und einigen weiteren Getreuen macht er sich auf die Suche nach dem Colonel, fest entschlossen, keine Gnade mehr walten zu lassen.
www.filmstarts.de



Erst einmal, der Film mit seinen Effekten sieht sensationell aus. Und das beziehe ich gar nicht mal auf die verschneiten Landschaften oder die explosiven Action-Effekte. Sondern erst einmal auf die unfassbare Mensch-Werdung dieser Affen, die zwar allesamt von Schauspielern vorgespielt worden, aber doch zu 100% im Rechner entstanden sind. So echt hat künstliches Leben noch nie gewirkt, und zwar auch bei Regen und Schnee, im Sand und im Wasser. Man sieht jedes Detail gestochen scharf, auch wenn nichts wirklich ist. Erwartungsgemäss können dann natürlich auch die Kampfszenen, der Wasserfall oder die finale Schneelawine begeistern. Allein das macht die dritte "Planet der Affen"-Neuauflage unbedingt sehenswert.



Inhaltlich bietet man auch ganz grosses Kino, mit Weltkriegs-Szenarien und Konzentratiionslager. Ganz deutlich finden sich dabei Anleihen bei Klassikern wie "Apokalypse Now" und "Spartacus", die in die Story assimiliert werden ohne sie einfach zu kopieren. Dabei gibt Woody Harrelson ("Natural Born Killers") als durchgeknallter Colonel einmal mehr eine wahnsinnige Performance in Richtung Marlon Brando. Daneben sind es aber die kleinen, detailierten Momente, die immer wieder für Gänsehaut sorgen. Die Mischung aus grossen Szenarien und emotionaler Ruhe machen diesen dramatischen Kriegsfilm auf jeden Fall zu einem würdigen Abschluss der neuen Reihe und zu einem herausragenden Blockbuster zwischen seelenlosen Fliessband-Effect-Shows wie "Fast & Furious" oder "Transformer".
Bewertung: 9/10 (Moviepilot Prognose 7)

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Donnerstag, 27. Juli 2017
Neu auf DVD:
Rogue One: A Star Wars Story
In einer Zeit der großen Konflikte findet eine Gruppe ungleicher Helden zusammen, angeführt von der jungen Jyn Erso (Felicity Jones), die sich auf der Flucht vor dem Imperium befindet, und Cassian Andor (Diego Luna), einem Captain des Rebellengeheimdienstes. Gemeinsam begeben sie sich auf eine verzweifelte Mission, die geheimen Pläne des Todessterns zu stehlen - der gefährlichsten Waffe des Imperiums ...



"... Aber auch wenn man das fast 40-jährige Universum wiederbelebt und dabei detailgetreu zitiert, kann man sich doch zuschreiben, dass die Handlung deutlich kriegstreiberischer und damit wesentlich dreckiger und blutiger in Szene gesetzt ist. Derartige Härte, bei denen auch die Rebellen nicht vor Mord an Unschuldigen zurückschrecken, ist man in den eher märchenhaften Erstlingen der 70er nicht gewohnt gewesen. Gleichwohl ist es wieder eine junge Figur, die ihre Heimat verlässt, um mit zufälligen Bekanntschaften in das Zentrum des Imperiums einzudringen, was bei jemandem auch ein "ganz schlechtes Gefühl" hinterlässt. Und es gibt die finale Grossschlacht, bei der sich die Rebellen gegen die imperialen Kleinschiffe in heftigen Schiessereien stellen. Ein Schelm, der Parallenen zum Erstling behauptet ..."
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 8)


Meinen ausführlichen Kommentar zum Film gibt es HIER

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DVD Reloaded:
Manchmal kommen sie wieder (1991)
Über zwanzig Jahre nachdem sein Bruder Wayne (Chris Demetral) in einem Eisenbahntunnel von Lawson (Robert Rusler) und seinen drei Kumpanen erstochen und diese darauf von einer Lok überrollt wurden, kehrt Jim Norman (Tim Matheson) als Lehrer an die Schule seiner Heimatstadt zurück. Bereits nach kurzer Zeit wird er in Ereignisse verwickelt, die ihn annehmen lassen, Lawson und seine Gang seien von den Toten auferstanden, um auch ihn und seine Familie zu ermorden. Nachdem mehrere von Normans Schülern zu Tode kommen, werden ihre Plätze in der Klasse von Lawson und seinen Leuten eingenommen. Norman muss sich in dem Eisenbahntunnel den Zombies stellen.



Bei manchen Filmen bekommt man irgendwie über Jahre den Eindruck, dass sie zu den Klassikern ihrer Zeit gehören. So wie diese Stephen King Verfilmung z.B., die immerhin 2 Fortsetzungen bekam. Dabei handelte es sich damals schon um eine Fernsehproduktion, die in Amerika direkt auf VHS erschien und nur in Europa auch auf der Kinoleinwand gezeigt wurde. Dabei ist die Geschichte mit Rockabilly-Flair und "Stand by me"-Anleihen durchaus spannend erzählt und konnte zumindest damals überzeugen mit einer überdramatischen Horror-Geschichte. Im Nachhinein wirkt das allerdings schon ziemlich verkitscht, wenn es im Finale zum grossen Familientreffen kommt. Was allerdings gar nicht geht ist die Bildqualität, mit der der Film inzwischen auf BluRay veröffentlicht wurde. Dennoch ein nettes Wiedersehen!
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 5)


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