Donnerstag, 21. Dezember 2017
Deutsche Klassiker:
Willi wird das Kind schon schaukeln (Doppel-DVD)
Kurz nach seiner Pensionierung wird Willi Winzig von seiner abgebrannten Verwandtschaft heimgesucht. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als seine kleine Rente aufzubessern: Als Vertreter für Küchengeräte sorgt er fortan für heillose Verwirrung bei den Hausfrauen ... Für seinen hochverschuldeten Fussballverein braucht Präsident Willi Kuckuck dringend Geld. Das kommt ihm das Mitgiftversprechen seiner großzügigen Schwester aus Südamerika gerade recht: Per Fotomontage täuscht Willi einfach die Hochzeit seiner drei ledigen Töchter vor.

Wieder mal ein Griff in die Nostalgie-Kiste, dieses Mal mit dem grossartigen Komiker Heinz Erhardt in seinen allerletzten beiden Filmen. Die Willi-Reihe ohne inhaltlichen Zusammenhang entstand zu einer Zeit, in der die seichten Kino-Komödien immer mehr in den platten Klamauk abdrifteten. So gerät die Story in beiden Fällen zu der Aneinanderreihung von allerlei Albernheiten und Plattitüden, ohne dass sie wirklich überzeugen kann. Die Ausgangssituationen mögen dabei noch witzig sein, aber die Ausführung bleibt allzu willkürlich und unsinnig. Das funktioniert bei "Unser Willi ist der Beste" noch einigermassen, aber "Willi wird das Kind schon schaukeln" rutscht öfter mal in die Peinlichkeiten. Immerhin kann Heinz Erhardt in einigen Momenten noch mit seinen Wortspielereien auftrumpfen. Bedauerlicherweise erlitt er direkt zum Abschluss der Dreharbeiten einen Schlaganfall, der ihn zwang seine Filmkarriere zu beenden. So war der Betrug an der reichen Schwester, um einen Fussballverein zu retten, tatsächlich seine letzte Filmproduktion.

Willi wird das Kind schon schaukeln (1972)
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 6,5)

Unser Willi ist der Beste (1971)
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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Samstag, 16. Dezember 2017
Neu auf DVD:
Spider-Man - Homecoming
Nach seinem Auftritt in 'Captain America 3 -"The First Avenger: Civil War" muss sich der junge Peter Parker (Thomas Stanley Holland) alias 'Spider-Man' erstmal mit seiner neuen Identität als Netze-schwingender Superheld anfreunden. Immer noch euphorisch von dem packenden Kampf mit den Avengers kehrt Peter in seine Heimat zurück, wo er mit seiner Tante May (Marisa Tomei) und unter dem wachsamen Auge seines neuen Mentors Tony Stark (Robert Downey Jr.) lebt. Es fällt ihm jedoch nicht leicht, sich im Alltag zurechtzufinden, vielmehr will er beweisen, dass er mehr ist als nur der sympathische Spider-Man aus der Nachbarschaft. Als aber Adrian Toomes (Michael Keaton) alias 'The Vulture' als neuer Gegenspieler auftaucht, gerät plötzlich alles, was Peter im Leben wichtig ist, in große Gefahr ...



Mit dem Spider-Man ist das echt so eine Sache. Einerseits war Tobey Maguire als Spidey der 2000er schon sehr prägend, und das erste Reboot mit Andrew Garfield liegt auch noch nicht so lang zurück. Warum bedarf es da jetzt schon wieder einen Neustart? Man wollte halt den Spinnenmann ins Marvel-Universum aufnehmen, und das ist mit den Sony-StandAlone-Movies nun mal nicht möglich gewesen. Gefühlt wirkt das allerdings nur bedingt glaubhaft. Zudem wird man wieder in einen Film hineingezogen, der unzählige Querverbindungen zu den anderen Marvel-Filmen hat, vor allem zu Tony Stark / Ironman, der jetzt zeitweise seinen Mentor gibt. Dieses permanente Überkreuz-Erzählen hat auf Dauer etwas anstrengendes.



Aaaaber, dieser Spider-Man als spätpubertierender Jüngling macht unheimlich Spass. Zum einen gibt ein grossartiger Tom Holland ("The Impossible") der Rolle in seiner Jugendhaftigkeit einen ganz neuen Drive. Ausserdem ist auch das Humor-Verständnis ein ganz anderes, nämlich ein viel jüngeres. Ständig muss man schmunzeln über die ungeschickten Versuche des Super-Neulings, seiner Heldenrolle gerecht zu werden, ohne dass die Slapstick in Flachwitz verfällt. Zwar ist der irre Gegenspieler wieder mal der Vater eines Mitschülers, aber mit Michael Keaton ("Batman" 1989) ist auch diese Rolle spannend besetzt. Und man begeht auch nicht den Fehler, dass man dem Bösewicht mehr Zeit einräumt als dem eigentlichen Helden der Geschichte. Insofern macht diese Neuverfilmung tatsächlich so ziemlich alles richtig, auch wenn man sie nicht unbedingt gebraucht hätte. Doppel-Daumen hoch für Peter Parker 2017!
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 7)


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Donnerstag, 14. Dezember 2017
The First Avenger 3 - Civil War
Marvels 'The First Avenger: Civil War' beginnt, wo 'The Avengers 2 - Age of Ultron' aufgehört hat. Ein neues Team der Avengers wird von Steve Rogers (Chris Evans) angeführt, mit der Mission, die Menschheit zu beschützen. Nach einem großen Unglück, an dem die Avengers nicht ganz unschuldig waren, werden die Stimmen nach einem verlässlichen System laut, das bestimmt, wann das Team eingesetzt werden darf. Doch ihr neuer Status Quo entzweit die Avengers, während sie versuchen, die Welt vor einem neuen skrupellosen Bösewicht zu beschützen ...



Das Ding bei den Superhelden-Eventfilmen ist, dass man inzwischen eine Vielzahl von Personen und die Konstellationen kennen muss, um den einzelnen Geschichten richtig folgen zu können. Man schaut hier keine "Captain America" Verfilmung mehr, sondern eine weitere "Marvel's Avenger" Episode mit unzähligen Helden und Gegnern. So wird mittendrin einfach der "Ironman trifft Spider-Man" Plot eingeführt. Das mag den Fan begeistern, allgemein führt das aber eher zu Verwirrungen. Immerhin lenken davon die zahllosen Action-Stunts ab, die aufwendig in Szene gesetzt sind. Dort allerdings nervt des öfteren der allzu hektische Stakkato-Schnitt, der mehr als künstlich wirkt und die Übersicht vermissen lässt. Letztendlich kann man aber nicht verleugnen, dass zumindest das chaotische Zwischen-Finale mit schier endlosen Superhelden-Fights wahnsinnig unterhaltend ist. Da stört es nicht mal, wenn man völlig verpasst hat, um was es den unzähligen Figuren eigentlich geht. Immerhin gibt Daniel Brühl ("Rush") den mehr oder weniger Bösen, der die Helden gegeneinander ausspielt. Und Berlin spielt irgendwie eine Rolle. Aber auch das ist beim Fastfood-Heldentum letztlich egal.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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Mittwoch, 13. Dezember 2017
Zufällig allmächtig (2016)
In den Weiten einer entfernten Galaxie hat ein fieser Pulk Aliens, die 'Pythons', beschlossen, den Planeten Erde samt seiner Bewohner ein für alle mal zu vernichten. Bevor Derartiges angeordnet werden kann, muss jedoch den Einwohnern des betreffenden Planeten die Chance gegeben werden, sich noch einmal zu beweisen - so verlangt es das Gesetz. Ein Wesen soll per Zufall ausgewählt und mit außerordentlichen Kräften ausgestattet werden. Dass die Wahl ausgerechnet auf den desillusionierten Lehrer Neil (Simon Pegg) im Londoner Norden fällt, könnte sich als fatal für die Menschheit erweisen. Es dauert eine Weile, bis Neil klar wird, dass er nun im Besitz der Macht ist, einfach alles zu tun und jeden Wunsch Realität werden zu lassen. Und es dauert noch länger, bis diese Macht halbwegs unter Kontrolle gebracht ist, sprich: jeder Wunsch so präzise formuliert ist, dass unerwünschte Nebenwirkungen ausbleiben. Die Möglichkeiten, die sich Neil nun bieten sind natürlich nur allzu verlockend und er setzt seine Kräfte durchaus egoistisch ein. Dass die Zukunft der gesamten Menschheit auf dem Spiel steht, ahnt er natürlich nicht. Und so versucht er zunächst das Herz seiner schönen Nachbarin Cathrine (Kate Beckinsale) zu gewinnen und schlittert von einer bizarren Situation in die nächste.



Man hat Mr. Simon Pegg im Cast, der neben der kongenialen "Blood-and-Ice-Cream-Trilogie" auch bei "Star Trek" als Autor und "Scotty" massgeblich beteiligt war. Und man hat die legendären "Monty Python"-Mitglieder ("Das Leben des Brians") sowie Robbie Williams ("Mrs. Doubtfire") als Stimmen an Bord. Und heraus kommt diese eher laue und insgesamt recht alberne Komödie über einen plötzlich mit magischen Kräften versehenen Durchschnitts-Lehrer. Immerhin hat der Plot im Mittelteil ein paar geniale Slapstick-Einfälle, und er wird mit Pegg definitiv aufgewertet. So reicht das durchaus für einen kurzweiligen Nachmittags-Spass, ist aber nicht wirklich aufregend. Besseres Mittelmass!
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 5)


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Sonntag, 10. Dezember 2017
Neu auf DVD:
Cruel Summer
Der autistische Teenager Danny (Richard Pawulski) macht alleine einen Campingtrip an einen Angelsee. Dabei ahnt er nicht, dass sein friedvoller Ausflug eine drastische Wendung nehmen wird. Der brutale, wütende Nicholas (Danny Miller) macht sich nämlich auf die Jagd nach Danny, da er glaubt, dass dieser etwas mit seiner Exfreundin hatte. Nicholas entfesselt damit eine gefährliche Gewaltspirale, aus der es für Danny scheinbar kein Entkommen gibt ...



Erzählerisch erinnert der Low Budget Film an Skandal-Streifen wie „Kids“ und „Bully“, die Teenager in ihrer Langeweile zeigten, die ziemlich bald in unglaublicher Gewalt mündete. So ähnlich funktioniert auch „Cruel Summer“, bei dem Jugendliche mehr oder weniger unmotiviert einen autistischen Jungen quälen und töten. Der Film fängt quasi an wie sie losziehen, und er endet wenn sie das Ungeplante beendet haben. Das gibt inhaltlich kaum etwas her, aber es ist kurz und schmerzlich auf den Punkt erzählt. Zumal Danny Miller seine Soap Rolle aus der UK Daily "Emmerdale" um ein paar fiese Nuancen erweitert und das perverse Arschloch somit perfekt spielt. Man muss dieses Horror-Drama jetzt nicht mögen. Aber immerhin ist diese Geschichte (nach wahren Begebenheiten) kurz und konsequent auf den Punkt erzählt.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 2,5)


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Deutsche Klassiker:
Die Lümmel von der ersten Bank
Pepe Nietnagel (Hansi Kraus) ist Schüler des Mommsen-Gymnasiums in Baden-Baden. Er beeindruckt Lehrer und Mitschüler weniger mit überdurchschnittlichen Leistungen - genauer gesagt liegt er sogar etwas unter dem Durchschnitt - als mit unerschöpflichen Einfällen anderer Art, mit denen er sein Unbehagen am bestehenden Schulsystem, an alten, vertrottelten Lehrern und längst überholten Meinungen manifestieren will. Mit ganzem Eifer widmet er sich der sehr alten Frage: Wie überlebt man Schule und Lehrer auf möglichst unterhaltsame Art?

Die albernen Lümmel-Filme waren nicht weniger als das "Fack Ju Göhte" der späten 1960er. Mit Hansi Kraus ("Lausbubengeschichten") als nerviger Schüler, albernen Streichen und reichlich Schabernack löste der erste Film 1968 ein Pennäler-Boom in den Kinos aus mit sechs Sequels und zahllosen Plagiaten ...



Zur Hölle mit den Paukern (1968)
Der erste Teil etabliert typische Handlungsstränge und Klischeerollen mit namhaften Grössen wie Theo Lingen, Günther Schramm, Georg Thomalla, Rudolf Schündler sowie Hansi Kraus als Pepe und einer jungen Uschi Glas.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 6)

Zum Teufel mit der Penne (1968)
In der Fortsetzung konzentriert man sich auf Publikumsliebling Peter Alexander und zwingt auch ein Cameo von Heintje in die triviale Story. Der erfolgreichste Film der Reihe, aber nicht der Beste.
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 5)

Pepe, der Paukerschreck (1969)
Teil 3 rückt wieder Pepe und seine Scherze in den Mittelpunkt. Zudem erweitert man den Cast um zahlreiche Kinostars wie Gustav Knuth, Hans Clarin, Walter Rilla und Harald Juhnke. Reichlich dämlich, macht aber Spass.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 6)

Hurra, die Schule brennt! (1969)
Erneut holt man Peter Alexander und Heintje (mit neuen Rollen) in die Handlung, was alles andere wieder in den Hintergrund drängt. Der Erfolg gab den Machern Recht.
Bewertung: 4,5/10 (Moviepilot Prognose 5)

Wir hau’n die Pauker in die Pfanne (1970)
Zwillingsbruder-Klamauk mit etablierten Figuren, und Uschi Glas turtelt mit Fritz Wepper. Sinnfrei, aber durchaus nostalgisch unterhaltend.
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 6,5)

Morgen fällt die Schule aus (1971)
Dieses Mal sind Hansi Kraus und Heintje gleichberechtigt für derbe Scherze zuständig. Das macht Spass - solange der Junge nicht grundlos seine Hits herunterträllert. Trotzdem sympathisch.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 6)

Betragen ungenügend! (1972)
Nette Idee: Oberstudiendirektor Theo Lingen wird als Student gezeigt (gespielt von Ilja Richter) und von den Schülern vor seiner Pension gefeiert. Durchaus noch okay.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 5,5)

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