Freitag, 2. Dezember 2016
Neu auf DVD:
Blood Punch - Und täglich grüßt der Tod
Der smarte Milton (Milo Cawthorne) wird erwischt, als er Crystal-Meth kocht. Dafür bestraft und eingelocht, begegnet er in der Selbsthilfegruppe der ebenso durchgeknallten wie schönen Skyler (Olivia Tennet). Er fühlt sich sofort zu ihr hingezogen, derart obsessiv, dass es bereits kurz nach dem ersten Treffen zum Sex kommt. Sie überedet ihn darauf, zusammen aus der Reha-Einrichtung auszubrechen und weiht ihn in einen teuflischen Plan ein: Er soll eine große Menge Meth für sie kochen, schließlich winkt eine exorbitant hohe Summe an Geld. Es gibt nur ein Problem: Skylers psychotischer Freund Russell (Ari Boyland), der ebenfalls Teil des Plans ist. Zusammen machen sie sich auf den Weg in eine abgelegene Hütte. Mitten in dien tiefsten Wäldern des Landes angekommen offenbart sich schon bald, dass an diesem verfluchten Ort ein dunkles Geheimnis schlummert. Scheinbar müssen sie dort jeden Tag aufs Neue durchleben. Verzweifelt suchen sie eine Lösung, diesem blutigen, übernatürlichen Alptraum zu entkommen, denn die Dealer wollen ihre Ware - und das um jeden Preis.



Dumme Teenager im Wald abschlachten kann ja jeder. Bei diesem Horror-Streifen aber hat sich mal jemand richtig Gedanken gemacht und einen abgefahrenen Plot einfallen lassen, der richtig gallig daherkommt. Dabei geht es in der Zeitschleife, in der keiner der Beteiligten getötet werden kann, nicht nur deftig und blutig zur Sache. Der schwarze Humor kommt bei der absurden Geschichte auch nicht zu kurz. Und wenn man das Gefühl hat, dass die endlosen Wiederhol-Schleifen ausgereizt sind, geht das Drehbuch über zu Flashbacks, um den Zuschauer mehr Hinweise auf die Zusammenhänge zu geben. Und schon kommt man mit dem nächsten Twist um die Ecke. Das muss nicht jedem gefallen, vor allem wer es gradliniger mag wird doch eher irritiert sein, aber wer auf ungewöhnliche Genren-Beiträge steht, der wird bei diesem Streifen begeistert sein. Absoluter Horror-Geheimtipp ab FSK18!
Bewertung: 8/10


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Sonntag, 27. November 2016
Filmklassiker Reloaded
Der Blob (Remake 1988)
Die gallertartige Substanz stammt aus dem Weltall und ernährt sich von Menschenfleisch. Die Opfer tragen grausame Verätzungen davon oder werden bis auf die Knochen abgenagt. Nach jedem Fressen wird der schwabbelige Mörderpudding - 'Blob' genannt - größer und größer. Bald hat er die Stadt erreicht und breitet sich unaufhaltsam über Kanalisation und Luftschächte aus. Polizei und Militär sind machtlos. Weder Feuer noch Gifte noch Bomben können dem Blob etwas anhaben. Die gesamte Menschheit schwebt in Lebensgefahr ...



Schon seltsam, was man früher noch als Kult empfunden hat. So wie bei diesem 1988er Horror-Spass, der heute allenfalls als unterhaltsamer Edel-Trash seiner Zeit durchgeht. Die merkwürdige Lebensform aus dem All blobt sich durch die Kleinstadt und verschlingt dabei alles, was ihr in den Weg kommt. Die Story zieht sich dabei durch die üblichen Genre-Klischees, besonders was die Motivation der Armee und Wissenschaftler betrifft. Damals im Kino hat es aber wahnsinnig Spass gemacht, zumal man die Geschichte des Glibber-Remakes auch nie wirklich ernst nehmen kann. Mit einem Augenzwinkern immer noch nostalgisch gute Unterhaltung.
Bewertung: 7/10


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Alpha House (2014)
Die frischgebackenen College-Studenten Cameron (Julien Bensimhon) und Zack (Chris O'Brien) können ihr Glück kaum fassen, als sie Plätze im legendären "Alpha House" bekommen - das Verbindungshaus gilt schließlich als Ort besonders wilder und ausschweifender Uni-Partys. Doch die Euphorie der beiden Freunde bekommt schnell einen massiven Dämpfer, denn sie erfahren, dass die Feierstätte nun auch dauerhaft weibliche Bewohner beherbergen soll. Was für die Jungs anfangs zumindest optisch noch durchaus reizvoll ist, wird für sie bald zur Tortur. So planen die neu eingezogenen Studentinnen, die Kontrolle über das Haus zu übernehmen und dort eine ausschließlich weibliche Verbindung aufzubauen. Das wollen sich Cameron, Zack und ihre männlichen Mitstreiter natürlich nicht gefallen lassen. Ein unerbittlicher Kampf um das "Alpha House" beginnt.



Ein Haufen notgeiler Jung-Studenten und ein Trupp überdreht-emanzipierter Mädels wettstreiten um ein Verbindungshaus im College. Als wäre dieser ausgelutscht-dämliche Plot nicht Warnung genug für den seriösen DVD-Gucker, das Ganze wird auch noch produziert von den Billig-Filmern aus den Asylum Studios, die vor allem für ihre "Mockbuster" Trash-Filme bekannt sind. Dementsprechend kann man auch nicht mehr erwarten als voyeristischer Fremdschäm-Material. Tatsächlich hat der Unsinn zwischen Kotz- und Tittenalarm durchaus seine erträglichen Momente. Und als Ausrede gilt, ich hab den "American Pie"-Klamauk im Billig-Ramsch entdeckt.
Bewertung: 2/10


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Freitag, 25. November 2016
Neu auf DVD:
Being Charlie - Zurück ins Leben
Der 18-jährige Charlie (Nick Robinson) kämpft seit Jahren erfolglos gegen seine Drogensucht. Nach seiner jüngsten Flucht aus einer Jugend-Entzugsklinik schicken ihn seine reichen Eltern in eine Einrichtung für drogensüchtige Erwachsene. Dort lernt er die Leidensgenossin Eva (Morgan Saylor) kennen und verliebt sich in sie. In der Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft sagen beide ihrer Erkrankung den Kampf an. Doch der steinige Weg aus der Abhängigkeit birgt mehr Hindernisse für die junge Liebe als zuerst angenommen. Zusätzlich muss sich Charlie dem Konflikt mit seinem politisch ambitionierten Vater David (Cary Elwes) stellen, um schließlich zurück ins Leben finden zu können ...



Regisseur Rob Reiner hat in seiner langjährigen Karriere schon einige Klassiker wie "Stand by me", "Harry und Sally" oder "Das grenzt an Liebe" inszeniert, aber auch manchen Langweiler wie "An deiner Seite". Dieser ambitionierte Coming-of-Age Film liegt irgendwo dazwischen. Es ist solide inszeniert und überzeugend gespielt von Nick Robinson ("Jurassic World"). Wirklich aufregend ist das Drogen-Drama aber selten, was ihn bei der heftigen Thematik dann auch recht seicht erscheinen lässt. Irgendwo zwischen Tragik und sarkastischem Humor plätschert der autobiografisch angehauchte Film ganz nett vor sich hin, ohne den Zuschauer wirklich zu packen. Schlecht ist das nicht, aber man hätte durchaus mehr draus machen können.
Bewertung: 6/10


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Sonntag, 20. November 2016
Neu auf DVD:
Darkest Day
Dan (Dan Rickard) erwacht eines Tages an einem verlassenen Strand in Südengland. Er kann sich nicht erinnern, was ihm zugestoßen ist. Auf der Suche nach anderen Menschen gelangt er in eine Stadt, deren Bewohner durch einen Virus zu zombieartigen Wesen mutiert sind. Dan schließt sich einer kleineren Gruppe Überlebender an, mit er sich an einen sicheren Ort flüchten will. Doch nicht nur die Zombies haben es auf Dan abgesehen, auch das Militär hat seine Verfolgung aufgenommen.



Der Plot klingt wieder einmal nicht so schlecht. Eine Gruppe junger Leute wehren sich in einer Menschenleeren Stadt gegen Infizierte und werden schliesslich vom Militär gejagt. Das ist in Zeiten von "Walking Dead" nicht unbedingt innovativ, hat aber Potential. Nicht jedoch, wenn die ohnehin armselige Inszenierung sich auf Wackelkamera, hektischen Schnitt in der Unschärfe und Soap Elemente reduziert. Zudem bewegt sich die Dramaturgie gerade mal auf Niveau von drehbuchfreien Scripted Produktionen. Da hilft auch wenig, dass das Ende einen inhaltlichen Mini-Twist in Richtung Jason Bourne hervorzaubert. Überflüssiger Amateur-Ramsch!
Bewertung: 1,5/10


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Freitag, 18. November 2016
Neu auf DVD:
The Hateful 8
Wyoming, einige Jahre nach dem amerikanischen Bürgerkrieg. Eine Kutsche bahnt sich mühsam ihren Weg durch den Schnee in Richtung der Stadt 'Red Rock'. An Bord befinden sich der Kopfgeldjäger John 'The Hangman' Ruth (Kurt Russell), dessen Gefangene Daisy Domergue (Jennifer Jason Leigh) sowie der Anhalter Major Marquis Warren (Samuel L. Jackson), der früher Soldat war und nun ebenfalls als Kopfgeldjäger sein Geld verdient, und Chris Mannix (Walton Goggins), ein Deserteur aus den Südstaaten, der behauptet, der neue Sheriff der Stadt zu sein. Ein Schneesturm zwingt die Gruppe zu einem Zwischenstopp in Minnies Kleinwarenladen. Sie treffen dort zwar nicht auf Minnie Mink (Dana Gourrier) aber dafür auf den mysteriösen Mexikaner Bob (Demián Bichir), auf den verschwiegenen Cowboy Joe Gage (Michael Madsen), auf den Konföderierten-General Sandford Smithers (Bruce Dern) sowie auf Oswaldo Mobray (Tim Roth). Während der Sturm draußen immer heftiger tobt, begreifen die acht Fremden, dass ihr Zusammentreffen vielleicht gar nicht so zufällig ist und sie 'Red Rock' möglicherweise nie erreichen werden ...



Irgendwie habe ich immer gesagt, dass Quentin Tarantino ("Inglourious Basterds") zwar grossartig skurrile Ideen und viel Leidenschaft in seine Filme steckt, dabei aber als Regisseur oft ein Timing-Problem offenbart. Warum ihm das ausgerechnet bei diesem Western vorgeworfen wird, überrascht mich schon. Schliesslich fand ich den verqueren Streifen bei allen blutigen Einlagen äusserst interessant. Natürlich hat der Streifen deutliche Überlänge mit 160 Minuten, die man definitiv hätte kürzen können oder gar müssen. Aber ist man erstmal drin in der Geschichte, dann wird man auch gepackt von all den verworrenen Twists, Rückblenden und Perspektiv-Wechsel. Was einen echten Tarrantino halt ausmacht. Und der Cast ist mit u.a. Samuel L. Jackson ("The Avengers"), Kurt Russell ("Die Klapperschlange"), Jennifer Jason Leigh ("Der Maschinist"), Tim Roth ("Pulp Fiction"), Michael Madsen ("Kill Bill 1-2"), Channing Tatum ("21 Jump Street") und Bruce Dern ("Der große Gatsby '74") wieder einmal grandios besetzt. Und "The Hateful 8" mag jetzt nicht der beste Film des Jahres sein, er ist aber definitiv nicht der schlechteste Tarantino.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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