Sonntag, 19. Februar 2017
The Final Girl (2015)
Max Cartwright (Taissa Farmiga) und ihre Freunde gehen widerstrebend zu einer Jubiläumsvorstellung des berüchtigten Horrorfilms 'Camp Blutbad' aus den 80ern, in dem Max' verstorbene Mutter Amanda (Malin Akerman) spielte. Auf einmal landen die Teenies mitten im Film und finden keinen Ausweg. So schließen sie sich den todgeweihten Urlaubern an - darunter auch Max' Mutter als Scream-Queen - und kämpfen gegen den Machete schwingenden Mörder. Mit jeder Kultszene stapeln sich die Leichen. Wer wird überleben und dem Film entkommen können?



"The Final Girls" über das letzte überlebende Mädchen im typischen Slasher-Film ist eine weitere Persiflage auf das Trash-Horror-Genre. Allerdings in einer überraschend harmlosen und auch altbackenden Variante. Die Story nimmt sich und ihre Figuren durchaus ernst und entwickelt seine eigene Ideen, was das Film-Im-Film Kontinuum betrifft. Trotzdem gibt es immer wieder absurde Klamauk-Einlagen, die zwischen bieder und krass daherkommen. Mit Sympathie für die Figuren ergibt das durchaus eine unterhaltsame Mischung, bei der der künstlich-dramatische Part um die Mutter allerdings unpassend viel Raum einnimmt. Mit seiner Mischung aus dem "Freitag der 13te" Camp-Genre und einem Hang zur "Scream"-Horror-Logik entwickelt der Streifen aber durchaus unterhaltsamen Horror-Charme.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 6)


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Geld her oder Autsch'n! (2013)
Wenn der Wecker morgens klingelt, ist bei Maulwurf die Welt in Ordnung. Und auch Falkenhorst und Kalle können nicht klagen, denn ihr Comedy-Theater, das 'Cabaret Toujour', läuft wie Bolle. Das Haus ist jeden Abend rappelvoll und die Kasse klingelt. Kalle sei Dank, denn mit seinem Bühnenprogramm reißt der Eisbär die Zuschauer zu Begeisterungsstürmen hin und feiert nach seinen Auftritten am liebsten sich selbst. Kalle ist der Star, da kann sich der pedantische Frosch Falkenhorst als Theaterleiter noch so wichtig nehmen und ihn in seinem übermütigen Erfolgsrausch in die Schranken weisen. Aber gut, sonst würde er wohl vollends durchdrehen. Und auch so muss Richy (Holger Kraft), ihr Mann für alles, noch oft genug zum zwielichtigen Spec (Christoph Maria Herbst), um bei ihm zu besorgen, womit sich Kalle so gern sein Näschen pudert. Nur Maulwurf ist mit sich im Reinen und sagt zu all dem wenig - aber was soll er auch groß sagen? Ganz anders am anderen Ende der Stadt. Dort steht das 'Theater der Freude' mangels Publikum kurz vor dem Ruin, und seinem unkündbaren Ensemble um Kasper, Seppel, Gretel, Krokodil, Großmutter, Svetlana (Dorka Gryllus) und Bodo (Bodo Goldbeck) das Wasser bis zum Hals. Doch Impresario Kasper hat schon einen Plan: Um die offenen Rechnungen zu begleichen, will er Kalle entführen und von Maulwurf und Falkenhorst Lösegeld erpressen. Gesagt, getan und eigentlich ganz einfach. Maulwurf hat das Geld flüssig, organisiert mit Falkenhorst die Übergabe, und Kurier Richy macht sich auf den Weg. Dann aber verliert Kasper den Überblick, und sein Plan läuft aus dem Ruder. Kalle entpuppt sich als äußerst unbequemes Entführungsopfer, Gretel und Krokodil sabotieren die Aktion aus gutem Grund, und als auf einmal auch noch Spec im Entführungsreigen mitmischt, ist das Chaos perfekt. Kalle bleibt verschwunden und Maulwurf und Falkenhorst machen sich fest entschlossen auf den Weg, um ihn den Händen der Entführer zu entreißen ...



Worum geht es genau in diesem Film? Also, da sind Puppen, und eine sieht aus wie Kermit der Frosch in blau. Es ist komisch, und der grosse Christoph Maria Herbst ("Stromberg") ist auch dabei. Das war es auch schon mit dem Positiven. Abgesehen davon, dass kaum eine Story oder wenigstens ein stringenter Faden zu erkennen ist, macht es auch nie wirklich Spass, dem tierischen Treiben zuzusehen. C.M. Herbst gelingt es zwar, sämtliche Figuren - und Puppen - locker an die Wand zu spielen, aber auch er kann den Unsinn nicht retten, den er verzapfen muss. Über mehr als billiges Kasper-Theater kommt der Streifen nie hinweg, und das ist entsetzlich fad.
Bewertung: 2/10 (Moviepilot Prognose 2,5)


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Sonntag, 19. Februar 2017
Neu auf DVD:
Sausage Party
'Sausage Party - Es geht um die Wurst' erzählt die Geschichte der Wurst Frank, die eine Gruppe von Supermarkt-Lebensmitteln auf einer abenteuerlichen Suche anführt. Gemeinsam wollen sie die Wahrheit über ihre Existenz herausfinden und aufdecken, was wirklich mit ihnen passiert, wenn sie auserwählt werden, den Supermarkt zu verlassen. Dabei machen sie eine erschreckende Entdeckung...



"... Die Story wird dabei mit aller Fantasie hart am wahren Leben entlang erzählt, um dann unfassbar absurde Wendungen zu nehmen. Dabei nimmt's auch keine Rücksicht auf feinfühligen Humor, sondern spinnt sich durch allerlei ordinäre Party-, Furz- und Fotzen-Klamauk, der um Angesicht von Würstchen und Belegsandwich unglaublich grotesk wirkt. Über die depressiv-aggressive Klobürste, den angeknacksten Saftkarton und das vollgewichste Kondom muss man gar nicht erst reden. Dabei verlieren die Macher allerdings nie das grosse Ganze der Geschichte aus dem Auge, in dem Fall die Suche nach dem Lebensmittel-Paradies. Und das macht einen wirklich gute Klamotte schliesslich aus. ..."
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 6)


Meinen ausführlichen Kommentar zum Film gibt es HIER

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Filmklassiker:
Die Bibel - Am Anfang schuf Gott ... (1966)
Mit monumentalem Aufwand hat John Huston das erste Buch Mose verfilmt. Wie nicht anders zu erwarten, beginnt Huston mit der Entstehung der Erde und den beiden ersten Menschen Adam (Michael Parks) und Eva (Ulla Bergryd), die schließlich aus dem Paradies vertrieben werden, weil sie verbotenerweise einen Apfel vom Baum der Erkenntnis genascht haben. Über ihre Kinder Kain (Richard Harris) und Abel (Franco Nero), die Sintflut, vor der sich Noah (John Huston) nur durch den Bau seiner Arche retten kann, und die Erlebnisse von Abraham (George C. Scott) und Lot (Gabriele Ferzetti), reicht der erzählerische Bilderbogen des Films. Dabei spielt Abraham als Stammvater des auserwählten Volkes eine besondere Rolle. Sein Neffe Lot geht aber schließlich seinen eigenen Weg, damit er und Abraham nicht aneinander geraten. Deswegen landet Lot in der lasterhaften Stadt Sodom, die zusammen mit Gomorrah zerstört werden soll. Aber Lot darf rechtzeitig fliehen.



Was für ein psychedelischer Mist der Endsechziger! John Huston ("Casino Royale") versucht dem "Buch aller Bücher" in einem epischen Monumentalfilm gerecht zu werden. Wirklich gelingen will das nicht in der bildgewaltigen Episodenabarbeitung, die mit der Schöpfung beginnt, in kurzen Szenen Adam & Eva, den Sündenfall und Kain & Abel illustriert und dann in ausschweifenden Szenarien Geschichten wie von Noah und der Sintflut oder dem Turm zu Babel inszeniert. Vor allem im ersten Teil bedient er sich hauptsächlich der epischen Bildsprache, die in Kombination mit einem dramatischen Score und einem theatralischen Sprecher im Off den religiösen Fundament wiedergeben. Aus heutiger Sicht wirken die pathetischen Phrasen oft mehr als peinlich, wenn dieser Erzähler z.B. die Frau dem Manne direkt untertan gemacht wird und ihr auch noch der Sündenfall in die Schuhe geschoben wird. Im zweiten Teil des 3-Stunden-Epos wendet man sich mehr dem klassischen Erzählkino zu, wenn man die Sage von Abraham als Stammvater Israels und den Kampf gegen die Städte Sodom und Gomorra aufgreift. Der überlange Film lebt letztendlich von seinen beeindruckenden Bilderbogen und den Emotionen, inhaltlich scheitert er aber an dem übergrossen Werk, was vor allem aus heutiger Sicht eher unerfreulich wirkt. Die geplante Fortführung der Bibel-Erzählung blieb damit auch aus.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 6)


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Freitag, 17. Februar 2017
Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales (Superbowl TV Spot)

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Donnerstag, 16. Februar 2017
Danny Boyle 'T2 Trainspotting'
20 Jahre nachdem er Edinburghs Stadtteil Leith hinter sich gelassen hat und sich einem bürgerlichen Leben zuwendete, kehrt Mark Renton (Ewan McGregor) in seine Heimatstadt zurück, wo sich manches geändert hat und vieles gleich geblieben ist, und wo seine alten Freunde und Bekannten, darunter Spud (Ewen Bremner), Sick Boy (Jonny Lee Miller) und Begbie (Robert Carlyle), schon auf ihn warten. Allesamt sind sie zwar mittlerweile weg vom Heroin, doch führen deswegen noch längst keine Leben in geordneten Bahnen. Und nicht bei allen ist die Freude über den Rückkehrer gleich groß: Mit Spud und Sick Boy knüpft Renton schnell wieder an alte Zeiten an, aber alle drei versuchen tunlichst zu verhindern, Begbie über den Weg zu laufen, der unlängst aus dem Gefängnis ausgebrochen ist und nicht sonderlich gut auf Renton zu sprechen ist.
www.filmstarts.de



Mark, Spud und Sick Boy sind zurück, und auch der durchgeknallte Begbie flieht rechtzeitig zum 20jährigen Jubiläum aus dem Gefängnis. Fast könnte man den Eindruck bekommen, dass sich kaum etwas geändert hat in good old Edinburgh. Und doch sind alle Beteiligten älter geworden, reifer, desillusionierter. Wie auch die Zuschauer, die 1996 den Kultfilm "Trainspotting" abgefeiert haben. Was habe ich mit meiner Zeit gemacht, wo sind meine ganzen Ziele hin, was möchte ich mit dem Rest des Lebens anfangen. Nicht nur die Figuren im Film sehen sich mit der Realität des Alterns konfrontiert. Mit dieser nostalgischen Wehmut spielt die Fortsetzung durch die ganzen zwei Stunden. Es werden Szenen zitiert, Anspielungen eingebaut und auch originale Szenen im Vergleich eingestreut. Man betrachte nur wie häufig eine schäbige Toilette im Plot auftaucht, u.a. auch als erste Begegnungsstätte für die verfeindeten Mark und Begbie. Dazu gibt es Sounds aus der damaligen Zeit, inklusive einiger verschrobenen Versionen von Kulthits wie "Lust for Life" aus dem '96er Soundtrack. Das einst dominant-technoide "Born slippy" taucht gar nur dezent angedeutet als arg verzerrter Downbeat Remix auf. Während "Trainspotting" ein groteskes Spiegelbild seiner Zeit war, schwelgt "T2" konsequent in alten Erinnerungen an die eigene Vergangenheit. Wer damals dabei war, erlebt die Fortsetzung als "Tourist seiner eigenen Jugend" mit einem lachenden und einem weinenden Auge.



Als kleiner Wermutstropfen muss man aber hinnehmen, dass bei all den Reminiszenzen der eigentliche Inhalt und vor allem die Kraft der Story etwas ausgebremst ist. Natürlich sind wir alle älter und auch gediegener geworden, als dass man noch mit der hemmungslosen Energie der '90er durch die Handlung preschen kann. Dennoch wäre gerade für die jüngere Generation etwas mehr anarchische Kraft in der Darstellung wünschenswert gewesen. Überhaupt kann ich mir kaum vorstellen, dass ein 18jähriger ohne Vorkenntnisse auch nur ansatzweise soviel Spass haben kann wie der Mittvierziger, der quasi mit der Geschichte gewachsen ist. Nichtsdestotrotz bleibt auch der gealtete Regisseur Danny Boyle ("Slumdog Millionaire") ein Meister seines Faches, dem es gelingt, den Ton der damaligen Zeit mit dem modernen Erzählstil und seinen eigenen inszenarischen Spielereien zu verbinden. In einigen kultverdächtigen Momenten (Verfolgungsjagd im Parkhaus, die upgedatete "Choose Life" Rede) blitzt auch wieder der Wahnsinn der damaligen Zeit durch. Insofern gibt es aus der Sicht des "ich war dabei gewesen"-Cineasten den Daumen ganz klar nach oben. Für Nostalgiker unbedingt sehenswert!
Bewertung: 8/10

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Sonntag, 12. Februar 2017
Filmklassiker:
Westworld (1973)
In 'Westworld' kann jeder den Helden spielen, Gegner sind nur Roboter. 'Westworld' ist ein Vergnügungspark der Zukunft, in dem der Wilde Westen original nachgebaut wurde. Doch dann greift ein Roboter (Yul Brynner) zwei Gäste an, und schließlich geraten alle Roboter außer Kontrolle. Das technische Paradies wird plötzlich zum fürchterlichen Alptraum. Aus dem Spiel wird ein Kampf um Leben und Tod.



"Westworld" gilt noch heute als Klassiker des kritischen SciFi-Kinos der 1970er. Die Grundidee mit der künstlichen Intelligenz, die den Sex- und Gewalt-Perversionen des Menschen kommerziell untertan sein soll, ist auch heute noch interessant genug, so dass es für eine postmoderne, erfolgreiche TV-Serie reicht. Erzähltechnisch lässt sich die Produktion natürlich nicht mit heutigen Standards messen, sie ist auch kein frühes "I, Robot" oder "Terminator", aber zu seiner Zeit war der utopische Film in der Regie von Michael Crichton (Autor "Jurassic Park") nach seinem eigenen Roman ein typisches Beispiel für das apokalyptische Kino ("The Omega Man", "Planet der Affen", "Jahr 2022 … die überleben wollen"), das die damaligen Urängste seiner Zuschauer vor der Zukunft der Welt untermauert. Auch heute lässt sich der Streifen trotz aller Mängel in der Inszenierung noch als nostalgischer Kultklassiker feiern.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 7)


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