Sonntag, 24. September 2017
Neu auf DVD:
Mein Blind Date mit dem Leben
Prüfungen bestanden, Abi in der Tasche, und endlich den Traumjob finden. Klingt logisch, doch ganz so leicht läuft's für den jungen Saliya Kahawatte (Kostja Ullmann) dann doch nicht. Saliya verschweigt nämlich, dass er fast blind ist. Überraschenderweise funktioniert der Bluff aber tatsächlich und er bekommt die Stelle in einem Luxus-Hotel in München. Niemand ahnt etwas von seinem Handicap, nur sein Freund Max (Jacob Matschenz) erkennt bald, was es mit Saliya auf sich hat und hilft ihm, jede noch so schwierige Lage zu bewältigen. Wenn die anderen Kollegen Feierabend machen, übt Saliya bis in die Nacht die für seine Kollegen einfachsten Handgriffe, bis er sie blind beherrscht. Doch als er sich in Laura (Anna Maria Mühe) verliebt und durch sie in eine unvorhergesehene Situation gebracht wird, scheint alles, was er sich vorgenommen hat, zusehends aus den Fugen zu geraten ...



Eigentlich habe ich bei dem Film mit einer RomCom der übleren Art gerechnet. Dabei ist die deutsche Dramödie eigentlich ganz süss, zwar nicht völlig frei von Klischees aber unaufdringlich und amüsant. Kann man mal anschauen, zumal Kostja Ullmann ("Groupies bleiben nicht zum Frühstück") eine ordentliche Leistung liefert und auch der frühere Teenieschwarm Jacob Matschenz ("Grossstadtklein") als Sidekick nie ins wirklich Peinliche rutscht. Hinzu kommt, das erfährt man im Bonusmaterial, das die Geschichte über den fast blinden Kellner auf wahren Begebenheiten beruht.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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Samstag, 23. September 2017
RTL Eventfilm: Starfighter
Deutschland in den 'Swinging Sixties'. Die Bundeswehr rüstet sich mit dem hochmodernen Kampfjet 'Starfighter' aus. Die Piloten der Luftwaffe, unter ihnen der draufgängerische Harry Schäfer (Steve Windolf) und sein Kumpel Richie Weichert (Frederick Lau), sind die Stars der Streitkräfte. Doch die Faszination für den schnellsten Kampfjet der Welt steht einer dramatischen Unglücksserie gegenüber: Reihenweise stürzen Piloten mit dem 'Starfighter' in den Tod. Offiziell werden die Katastrophen auf menschliches Versagen zurückgeführt. Doch Harrys Frau Betti (Picco von Groote) glaubt nicht daran - und nach einem weiteren folgenschweren Unfall nimmt sie, unterstützt von ihrer Freundin Helga Waldek (Alice Dwyer), den Kampf gegen ein scheinbar übermächtiges Bündnis aus Politik, Militär und Wirtschaft auf.



Eben mal den RTL Eventfilm von 2015 auf BluRay ausgegraben, und ich muss immer noch sagen, dass er durchaus als überdurchschnittlicher Fernsehfilm durchgeht. Die wahren Begebenheiten aus den späten 60ern sind brisant, die aufwendige filmische Aufarbeitung überraschend schlüssig und klischeearm. Auch die Inszenierung passt in der Balance zwischen Drama und Unterhaltung, ohne zu kitschig daherzukommen. Allein dass man eine der Hauptfiguren im Off verunglücken lässt, ohne dass man es bildgewaltig ausschlachtet, spricht für eine andere Herangehensweise an den Stoff. In der Schauspieleriege überrascht Steve Windolf ("Doc meets Dorf") als smarter Tom Cruise "Top Gun" Ersatz, und auch Picco von Groote ("Duell der Brüder") überzeugt als kämpferische Frau der End-60er. Zudem ist auch Frederick Lau ("Victoria") dabei, den man eher aus erfolgreichen Kinofilmen kennt. Insgesamt also genügend Gründe, dass man der bildgewaltigen TV Produktion eine (zweite) Chance geben kann.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 5,5)


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Sonntag, 10. September 2017
Neu auf DVD:
Jordan Peeles 'Get out'
Ein Landhaus im Grünen, ein Wochenende bei den Schwiegereltern in spe, der Empfang ist herzlich, vielleicht eine Spur zu herzlich. Schnell muss Chris Washington (Daniel Kaluuya aus 'Sicario') feststellen, dass mit der Familie seiner Freundin Rose Armitage (Allison Williams aus der Serie 'Girls') etwas nicht stimmt. Bizarre Zwischenfälle auf dem Anwesen ihrer Eltern Dean (Bradley Whitford) und Missy (Catherine Keener) verwandeln den vermeintlich entspannten Antrittsbesuch unversehens in einen ausgewachsenen Alptraum für den Familien-Neuling ...




Im Grunde haben wir einen äusserst simplen, wenn auch clever gestalteten, Horror-Thriller, der über weite Strecken eine spannende Atmosphäre aufbaut, ohne sich zu früh zu verraten. Man hängt gebannt an den Geschehnissen, die oberflächlich doch so normal wirken, in ihrer Darstellung aber bedrohlich seltsam rüberkommen. Dass man sich thematisch weit weg von den üblichen Genre-Klischees bewegt macht den Film durchaus zu einem ungewöhnlichen Thriller. Für den losgelösten Hype bewegt er sich allerdings viel zu sehr in Schwarzweiss-Malerei, heisst die Schwarzen sind allesamt gut und die Weissen konsequent böse. Die mögliche Doppelbödigkeit, die der Stoff hergibt, spart er sich völlig aus. Das muss grundsätzlich erstmal nicht so schlimm sein, ist aber bedauerlich bei dem Potential. Dennoch ein ungewöhnlicher und auch unbedingt sehenswerter Horror-Streifen, der den Mainstream perfekt bedient.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7)


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Freitag, 1. September 2017
Neu auf DVD:
Kong - Skull Island
Ein sehr vielfältiges Team aus Wissenschaftlern, Soldaten und Abenteurern, wagt sich gemeinsam auf eine unerforschte Pazifikinsel. Doch die Insel birgt nicht nur Naturschönheiten, sondern auch große Gefahren, weil die Entdecker nicht ahnen, dass sie in das Revier des gewaltigen 'Kong' eindringen. Weitab von der Zivilisation kommt es dort zur ultimativen Konfrontation zwischen Mensch und Natur. Schnell entwickelt sich die Forschungsreise zum Überlebenskampf, in dem es nur noch darum geht, dem urweltlichen Eden zu entkommen - denn Menschen haben dort nichts verloren ...



Der Actioner wird seinem Ruf absolut gerecht und erweist sich als ziemlich mies. Das liegt erst einmal daran, dass mehr als ein Dutzend namhaft besetzter Figuren in den Dschungel hineingeschleudert werden, ohne dass es auch nur bei einer von ihnen ernsthaft näher erklärt wird. Sie sind einfach da, bombardieren das Dickicht im Stil von "Apokalypse Now" und erwecken das vermeintliche Monster, das sofort in voller Grösse zuschlägt. Jede weitere Handlung wirkt derart an den Haaren herbeigezogen, dass sie nicht einmal zur Überleitung in die nächsten Krawall-Sequenz taugt. Anstatt zum rettenden Ufer zu eilen marschiert der Trupp in die entgegengesetzte Richtung und opfert unzählige Männer, um einen Soldaten zu retten, der längst gefressen ist. Und selbst die ganzen Action-Effekt-Szenen wirken derart konstruiert und aufgesetzt, dass es dem Zuschauer kaum Freude macht, wenn wieder mal irgendeine Person von irgendwas gefressen wird, weil die Handlung gerade lahmt. Da hilft auch der Hang zu ein wenig "King Kong und die weisse Frau" überhaupt nicht. Nur am Rande: mit der Frau in der Faust würgt unser mutierter Gorilla erstmal minutenlang im Rachen des Was-Auch-Immer Monsters. Und in demselben "Tal des Todes" gibt es auch ständig die Gelegenheit, dass irgendetwas anschlussfehlerreich explodiert. Und alles nur, um die Handlung irgendwie in hektischer Bewegung zu halten. Kann man machen, aber bitte nicht derart plump. Der grösste Fehler dieses No-Brainers scheint jedoch, dass man den Trash mit Mega-Budget ernsthaft als weiteres Remake vom grossen "King Kong" verkaufen will. Das hat der Film-Klassiker von 1932 wirklich nicht verdient. Immerhin hat die bizarre Inszenierung genügend einzelne Schaumomente, die den Streifen irgendwo auf seltsame Weile noch interessant machen. Das rechtfertigt vielleicht gerade noch die übertriebene Punktwertung.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 7)


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Samstag, 5. August 2017
Planet der Affen: Survival
Der Krieg, den Koba (Toby Kebbell) mit den von der Seuche stark dezimierten Menschen angezettelt hat, ist in vollem Gange. Affen-Anführer Caesar (Andy Serkis) geht es dabei gar nicht länger ums Gewinnen, er will lediglich einen Weg finden, wie er mit seinem Stamm in Frieden leben kann. Doch eine Spezialeinheit unter Führung des brutalen Colonel (Woody Harrelson) will Caesar um jeden Preis tot sehen und so werden im Urwald vor den Toren San Franciscos weiterhin blutige Gefechte ausgetragen, die in einem heimtückischen Anschlag auf das geheime Versteck der Affen gipfeln, das ein Verräter preisgegeben hat. Nun gärt in dem sonst friedliebenden Caesar das Bedürfnis nach Rache und mit seiner rechten Hand Rocket (Terry Notary) und einigen weiteren Getreuen macht er sich auf die Suche nach dem Colonel, fest entschlossen, keine Gnade mehr walten zu lassen.
www.filmstarts.de



Erst einmal, der Film mit seinen Effekten sieht sensationell aus. Und das beziehe ich gar nicht mal auf die verschneiten Landschaften oder die explosiven Action-Effekte. Sondern erst einmal auf die unfassbare Mensch-Werdung dieser Affen, die zwar allesamt von Schauspielern vorgespielt worden, aber doch zu 100% im Rechner entstanden sind. So echt hat künstliches Leben noch nie gewirkt, und zwar auch bei Regen und Schnee, im Sand und im Wasser. Man sieht jedes Detail gestochen scharf, auch wenn nichts wirklich ist. Erwartungsgemäss können dann natürlich auch die Kampfszenen, der Wasserfall oder die finale Schneelawine begeistern. Allein das macht die dritte "Planet der Affen"-Neuauflage unbedingt sehenswert.



Inhaltlich bietet man auch ganz grosses Kino, mit Weltkriegs-Szenarien und Konzentratiionslager. Ganz deutlich finden sich dabei Anleihen bei Klassikern wie "Apokalypse Now" und "Spartacus", die in die Story assimiliert werden ohne sie einfach zu kopieren. Dabei gibt Woody Harrelson ("Natural Born Killers") als durchgeknallter Colonel einmal mehr eine wahnsinnige Performance in Richtung Marlon Brando. Daneben sind es aber die kleinen, detailierten Momente, die immer wieder für Gänsehaut sorgen. Die Mischung aus grossen Szenarien und emotionaler Ruhe machen diesen dramatischen Kriegsfilm auf jeden Fall zu einem würdigen Abschluss der neuen Reihe und zu einem herausragenden Blockbuster zwischen seelenlosen Fliessband-Effect-Shows wie "Fast & Furious" oder "Transformer".
Bewertung: 9/10 (Moviepilot Prognose 7)

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